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Karneval steht vor der Tür. Noch nicht der Straßen-, aber der Sitzungskarneval. Ich liebe den Karneval, aber beruflich macht er mir ein wenig Angst. Das liegt an einem Vorfall aus einer Session, in der ich gerade selbstständige Anwältin geworden war - für meine Umgebung also noch Gesprächsthema: „Das Kind ist jetzt Anwalt.“
Vor einigen Wochen ist eine Umfrage auf der Seite www.alles-für-renos.de erschienen, in der es um die Bedürfnisse Ihrer Fachangestellten ging. Die Antworten – für Kenner der Branche keine Überraschung. In Hinblick auf den Fachkräftemangel in den Kanzleien - bedenklich. Allein aus dieser kleinen Umfrage lässt sich sehr gut die Flucht der Fachangestellten aus den Kanzleien erklären. Auch die Unattraktivität des Ausbildungsberufes der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten wird hier deutlich.
Seitdem im Internet ein Video zum Thema viral ging, wird es auf allen Plattformen und Kanälen diskutiert: Quiet Quitting. Gemeint ist nicht die „Innere Kündigung“, an die man bei Übersetzung des Begriffes erst einmal denken könnte. Mit der inneren Kündigung ist gemeint, dass jemand sich innerlich schon von seinem Arbeitsplatz verabschiedet hat, seine Motivation nicht wiederfindet und ohne Eigeninitiative oder Engagement nur noch das Nötigste mitmacht. Beim Quiet Quitting geht es dagegen darum, dass Angestellte nicht oder nicht mehr über das vertraglich Vereinbarte hinaus alle Energie auf die Arbeit verwenden. Dass sie gleichzeitig aber engagiert dabei sind. Es geht in den Beiträgen um das Grenzen setzen, um ein Leben auch außerhalb der Arbeit und darum, auf die eigene Gesundheit zu achten. Ganz neu ist das Thema nicht, denn die Pandemie mit ihren Herausforderungen und so häufig eingeführtem oder verstärktem Homeoffice hat viele ihr Verhältnis zur Arbeit neu überdenken lassen.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen an einem nasskalten Herbstmorgen gut gelaunt zur Arbeit. Sie sind voller Elan, denn die letzte Arbeitswoche vor dem langersehnten Urlaub steht an. Zwei Wochen Bali. Endlich Sonne und Wärme. Und so sitzen Sie an diesem Morgen mit einem aromatischen Kaffee an ihrem Schreibtisch, geben sich etwas der Tagträumerei hin, haben sattgrüne Reisfelder und palmengesäumte Strände vor Augen, als sie unvermittelt in die Realität katapultiert werden. Ihre Sekretärin guckt zur Tür rein und will gerade "Guten Morgen!" wünschen, erleidet aber im selben Moment einen spontanen Hustenanfall, wendet sich kurz ab und putzt sich die Nase.
Selbstverständlich soll, kann und darf mir jede* jede Frage stellen. Was ich nicht beantworten kann oder mag, offenbare ich ehrlich. Seit Jahren kämpfe ich darum, meinen Beruf, seine Hintergründe, Möglichkeiten und Grenzen anderen verständlich zu machen. Meinen Mandanten natürlich, am liebsten aber jungen Menschen, denn die fragen gerne und meist ohne Ende, jedenfalls aber, bis ich an meine Erklärungsgrenzen gelange. Irgendwo auf oder hinter diesen Grenzen liegt dann zumeist der sprichwörtliche Hase im Pfeffer, heißt: da liegen die echten, noch zu lösenden Probleme des Rechts. Wunderbar!
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Einige deutsche Juristen hat ihre Erwerbsbiografie nach Skandinavien geführt. Dr. Roland Mörsdorf gehört zu ihnen. Seit 2008 arbeitet der Jurist in Norwegen, hat sein Büro als Partner der Wirtschaftskanzlei Advokatfirmaet Grette AS in Oslo. Mörsdorf berät Unternehmen und Finanzinvestoren und unterstützt Mandanten, die mit ihrem Geschäft in Norwegen einsteigen wollen. Warum dies schnell schief gehen kann, norwegische Richter ständig Notizen machen und Technik eine größere Hürde als juristisches Handwerk sein kann, erklärt Mörsdorf im Interview.
"Endlich, ein Artikel über das Komma!" – Ich weiß, was Sie denken. Ihre Freude hält sich in Grenzen. Ich ahne, dass ein Beitrag zu grammatikalischen Themen nicht Ihre morgendliche Lieblingslektüre ist. Aber dieser Artikel über das kleine Komma ist anders. Schenken Sie ihm nur zwei Minuten Ihrer kostbaren Aufmerksamkeit und ich verspreche Ihnen: Sie werden schmunzeln und Sie werden etwas lernen. Keine schlechte Kombi, oder?

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