Anführungszeichen, auch liebevoll „Gänsefüßchen“ genannt, gehören zum Standard-Satzzeichen-Set jedes versiert formulierenden Anwalts. Zusammen mit ihren kleinen Helferlein – dem Gedankenstrich, dem Semikolon, dem Komma und dem Doppelpunkt – geben sie den Gedanken und Inhalten eines Texts die richtige Form. Dabei können sie etwas Besonderes, das die anderen Satzzeichen nicht können: Sie helfen uns, Ironie zu kennzeichnen. Doch bitte in der richtigen Dosierung und nicht zu viel des Guten! Und auch sonst gibt es noch ein paar Dinge, die Sie über Anführungszeichen wissen sollten, um sie in Schriftsätzen und sonstiger Korrespondenz korrekt einsetzen zu können.
Anführungszeichen im Einsatz: Wo setzt man „Gänsefüßchen“?
Die Einsatzmöglichkeiten für Anführungszeichen in der deutschen Sprache gehen natürlich über die Hervorhebung von Ironie hinaus. Ihre Nutzung betrifft jedoch insgesamt nur wenige Anwendungsfälle, nämlich:
- Zitate: „In der Krise beweist sich der Charakter.“ (Helmut Schmidt)
- Direkte Rede: „Das Staatsexamen war anstrengend“, sagte Barbara.
- Titel von Büchern, Filmen u.a. Werken: „Jenseits von Afrika“ ist ein Film mit Robert Redford.
- Betonung von Ironie oder distanzierter Betrachtung: Er ist ein „Experte“ im Prokrastinieren.
- Kennzeichnung von Fremdwörtern oder speziellen Begriffen: „Selfies“ sind auf LinkedIn gerade im Trend.
Oben oder unten: Wie setzt man Anführungszeichen korrekt?
Für das richtige Setzen von Anführungszeichen gibt es gewisse typografische Konventionen, die für eine klare, einheitliche Kennzeichnung von Zitaten, wörtlicher Rede oder ironischen Textpassagen sorgen.
Doppelte Anführungszeichen: Die klassischen Anführungszeichen werden unten und oben eingefügt („Text“).
Einfache Anführungszeichen: Für Zitate innerhalb von Zitaten nutzt man die halben oder einfachen Anführungszeichen (‚Text‘).
Tastenkombinationen für Windows und Mac: Shift + 2 (doppelte Anführungszeichen) bzw. Shift + ‘ / # (einfache Anführungszeichen). Prüfen Sie jedoch, wie Ihre individuelle Tastatur belegt ist, und passen Sie sie ggf. an.
Anführungszeichen: So bitte nicht!
Wenn Sie Anführungszeichen benutzen wollen, tappen Sie bitte nicht in diese klassischen Fehler-Fallen:
- Verwechslung mit englischen Anführungszeichen: Ein häufiger Fehler ist die Verwendung der englischen Anführungszeichen im Deutschen. Merke: Im Deutschen stehen die Anführungszeichen unten und oben („Text“), im Englischen zweimal oben (“Text”).
- Falsche Positionierung: Achten Sie darauf, dass die Anführungszeichen den gesamten zitierten bzw. hervorgehobenen Text umschließen. Ohne Leerzeichen dazwischen.
- Übermäßiger Gebrauch: Anführungszeichen sind wie Salz: zu viele davon können den Text „ungenießbar“ machen und verfehlen die Wirkung. Verwenden Sie sie sparsam und nur dort, wo sie wirklich nötig sind.
- Falsche Kombination mit Satzzeichen: Wenn ein Frage- oder Ausrufezeichen zur wörtlichen Rede gehört, steht es vor dem schließenden Anführungszeichen. Ein Punkt hingegen folgt erst nach dem schließenden Anführungszeichen, wenn er zum übergeordneten Satz gehört.
- Falsche Verwendung von halben Anführungszeichen: Halbe Anführungszeichen werden nur für Zitate innerhalb von Zitaten verwendet. Ein häufiger Fehler ist, sie anstelle der doppelten Anführungszeichen zu nutzen oder umgekehrt.
Diese Fehler lassen sich durch Aufmerksamkeit, die wiederholte Lektüre dieses Artikels und die Nutzung von Online-Rechtschreibprüfungen weitestgehend vermeiden.
Die kursive Alternative für Anführungszeichen
Ein letzter Tipp: Für die Kennzeichnung von Titeln und Eigennamen kann alternativ zu den Anführungszeichen auch die Kursivschrift genutzt werden (Beispiel: Dieses Lied stammt aus dem Film Titanic.). Wichtig ist nur, dass die Art der Kennzeichnung, also Anführungszeichen oder Kursivschrift, durchgängig einheitlich im jeweiligen Text vollzogen und nicht in Wildwest-Manier immer abgewechselt wird.