Grammatik und Rechtschreibung sind nicht jedermanns Sache. Einige Regeln kennt man, doch insbesondere in Zweifelsfällen werden z.B. Kommata meist einfach nach Gefühl gesetzt. Doch es gibt auch richtig blinde Flecken. Sie kennen das. Satzzeichen beispielsweise, die Sie praktisch nie benutzen. Das Semikolon ist so ein Kandidat. Ganz besonders aber auch der Gedankenstrich. Man sieht ihn äußerst selten, denn wann und wie man ihn genau einsetzt, wissen nur wenige. Doch spätestens nach Lektüre dieses Artikels gehören auch Sie dazu, denn es ist wirklich ganz einfach.
Die genauen Einsatzmöglichkeiten eines Gedankenstrichs im Text sind schnell umrissen. Im Wesentlichen gibt es drei Anwendungsfälle:
Wenn der Schreibende einen Satzteil besonders betonen möchte, so kann er dies, indem er den Leser mit einem Gedankenstrich zu einer kurzen Denk- bzw. Lesepause zwingt. Dies erhöht den Spannungsbogen und baut für einen Moment Dramatik auf, bevor dann z.B. etwas Unerwartetes folgt.
Vereinzelt ist in diesem Anwendungsfall statt eines Gedankenstrichs auch ein Doppelpunkt denkbar. Ein Komma wäre aber zu schwach.
Ein Gedankenstrich kann auch eingesetzt werden, wenn zwischen zwei Sätzen die Sprecher wechseln oder ein abrupter Themenwechsel markiert werden soll.
Neben dem einfachen gibt es noch den doppelten Gedankenstrich. Mit zwei Gedankenstrichen innerhalb eines Satzes kann man einen gedanklichen Zusatz oder Nachtrag hervorheben (sog. Parenthese).
Oftmals sind an diesen Stellen auch Kommata oder Klammern denkbar. Bei besonders langen, in sich verschachtelten Sätzen gibt es aber bereits so viele Kommata, dass Gedankenstriche für eine deutlichere Abgrenzung sorgen. Sie sollten dennoch sparsam eingesetzt werden, sonst leidet die erstrebte Übersichtlichkeit.
Meist steht es Ihnen frei, mit welchen Satzzeichen Sie einen Einschub innerhalb eines Satzes hervorheben.
In allen Varianten sind Kommata, Klammern oder Gedankenstriche denkbar. Allerdings fällt auch auf, dass der Einschub in den drei Varianten jeweils unterschiedlich stark betont wird.
Differenzieren Sie fein zwischen dem Gedankenstrich (–) und dem kürzeren, verbindenden Bindestrich (-). Die Einsatzmöglichkeiten des Gedankenstrichs kennen Sie nun. Den kurzen Bindestrich nutzen Sie,
Übrigens: Mac-Nutzer erzeugen den Gedankenstrich durch Eingabe von option + Minuszeichen, Nutzer von Windows bzw. MS Word durch Eingabe von Alt + 0150 (auf Ziffernblock!) bzw. Strg + Minuszeichen.
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