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Über Geld und Glück

Geld macht nicht glücklich, heißt es. Das ist in dieser Pauschalität fragwürdig, denn Vieles, was man mit Geld kaufen oder erleben kann, kann durchaus für Glücksmomente sorgen. Ähnlich verhält es sich mit dem Spruch, dass man manche Dinge mit Geld nicht kaufen kann. Dabei hilft Geld durchaus, so manch einen gewünschten Zielzustand zu realisieren. Sobald man sich beispielsweise ein angenehmes Wohnumfeld, Bio-Produkte und gute Ärzte leisten kann, erkauft man sich damit – mittelbar – ein Stück weit auch Gesundheit.

Geld dient also als Mittel zum glücklichmachenden Zweck. Doch gilt das für jeden und universell?


Geld macht glücklich – bis 60.000 Euro

Studien gibt es mittlerweile zu fast allem und so ist auch die Korrelation zwischen Geld und Glück bereits hinlänglich erforscht. Populäre Erkenntnis früherer Jahre: Ein durch einen Geldzufluss (z.B. eine Gehaltserhöhung) direkt erzeugtes Glücksgefühl intensiviert sich nur bis zu einem Jahreseinkommen von etwa 60.000 Euro. Darüber hinaus relativiert sich dieser Gemütszustand u.a. dadurch, dass für ein hohes Einkommen oftmals auch ein Preis zu zahlen ist, z.B. wenig Zeit für Privates.

Neuere Studien belegen hingegen, dass auch über diese imaginäre Grenze hinaus das Glücksgefühl mit mehr Geld noch zunimmt. Grund: Man hat zunehmend mehr Kontrolle über sein Leben. Geld schafft Möglichkeiten. Der Job ist zermürbend? Man kann kündigen oder sich selbstständig machen. Paralleles Homeschooling und jobbedingte Zoom-Calls am Küchentisch funktionieren nicht? Man kann sich eine größere Wohnung suchen. Der Berliner Winter macht depressiv? Man fliegt im Januar zwei Wochen in die Sonne. Diese Flexibilität fehlt Menschen in den unteren Einkommensgruppen. Sie müssen sich in der Regel mit unliebsamen Umständen arrangieren. Korrelierend mit mehr Geld wird daher bei geringer Verdienenden zunächst weniger ein gesteigertes Glücksempfinden beobachtet als vielmehr ein Abebben negativer Gefühle.


Kann man Glück kaufen?

Über die unterschiedlichen Definitionen von Glück ließe sich viel schreiben. Kontextabhängig kommen Worte wie temporäre Freude oder Zufriedenheit in den Sinn. Was jemand zum Glücklichsein braucht, ist hoch individuell und nicht zuletzt auch eine Sache der Geisteshaltung (mindset). Schon ein Kinderlachen oder wärmendes Sonnenlicht können Glück bedeuten.

Einige Menschen legen Wert auf materielle Dinge („Mein Haus, mein Auto, mein Boot.“). Andere wiederum ziehen Erlebnisse vor und investieren lieber in beeindruckende Erfahrungen. Statt sich für 10.000 Euro eine Uhr zu kaufen, besuchen sie ein Festival in der Wüste von Nevada oder kaufen Bestplatzkarten für ein Superstar-Konzert in London.

Und als Anwalt oder Anwältin? Während die Einen Geld und Sicherheit in der Festanstellung locken, freuen sich Andere darüber, als Selbstständige keinerlei Weisungen unterworfen und völlig selbstbestimmt zu sein. Anfangs vielleicht mit deutlich weniger Einkommen, aber dafür viel mehr Zeit, um beispielsweise die Kinder aufwachsen zu sehen. So findet jeder Glück oder Zufriedenheit auf unterschiedliche Weise.

Wichtig ist, dass wir Verantwortung für unser kleines Glück übernehmen und uns widrigen Umständen nicht resignierend hingeben. Wie heißt es so schön: Jeder ist seines Glückes Schmied. Und wie es nun einmal bei abgedroschenen Sprichwörtern so ist: Es ist was Wahres dran….


Viel Glück!

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