Beiträge von: Christiane Eymers

Christiane Eymers schreibt hier über alles, was das Anwaltsleben leichter macht. Als Fachanwältin für Arbeitsrecht und Familienrecht, Mediatorin und Business Coach tritt sie mit ihrem Projekt Inspired Law für mehr Diversität und gegenseitige Wertschätzung in der Juristerei ein und bietet Kolleginnen und Kollegen sowohl im 1:1 als auch in Gruppen Raum für ihre persönliche Weiterentwicklung.
Vorwände im Alltag und in der Verhandlung
Haben Sie schonmal eine Aufgabe abgeben wollen und es wurde Ihnen direkt ein „Keine Zeit“ entgegengeschmettert, gefolgt von allen möglichen „Ja, aber…..!“ zu allen Ihren Lösungsvorschlägen, wann die Sache stattfinden könnte? Sodass Sie und Ihr Gegenüber letztlich beide einfach nur noch genervt waren? Vielleicht sind Sie gegen eine Wand gelaufen. Wenn unsere Mitmenschen auf einen Vorschlag oder eine Bitte nicht eingehen, kann es sich bei dem angebrachten Argument um ein echtes handeln oder eben um ein vorgeschobenes. Und die letzteren machen viel mehr Schwierigkeiten.
Workaholics – zwischen Begeisterung und Zwang

Eine dieser Schubladen, in denen die Anwaltschaft steckt, ist die der „Workaholics“. Wir sind bekannt dafür, rund um die Uhr zu arbeiten und das wird zwar allgemein als nicht besonders gesund angesehen, gleichzeitig aber auch mit irgendeiner Art von Hochachtung betrachtet – was für eine Motivation und Leistungsbereitschaft! Ganz besondere Leute! Das betrifft nicht nur Kolleginnen und Kollegen in Großkanzleien, die regelmäßig „Allnighter“ hinlegen und also nicht nur bis spät abends im Büro arbeiten, sondern gar nicht mehr nach Hause gehen und stattdessen die Sonne vor dem Bürofenster aufgehen sehen. Es betrifft auch die Anwaltschaft in mittelständischen Kanzleien oder solche, die in Einzelkanzleien tätig sind. Immer etwas zu tun, immer erreichbar, viele Fäden gleichzeitig in der Hand und immer bereit für die Extrameile.

Halbzeit schon wieder! 3 Impulse zum Start in das zweite Halbjahr

Haben Sie sich zum Start in das Jahr 2022 vorgenommen, endlich Ihre Fall-Liste für den Fachanwaltstitel fertigzustellen? Und sind Sie fertig? Oder sind Sie aus der Fraktion „Einfach anfangen und machen, Vorsätze werden sowieso nur gebrochen“? Egal, ob Sie zu den Leuten gehören, die mit guten oder sogar festen Vorsätzen in das neue Jahr starten oder zu denen, die das überflüssig finden, weil wir schließlich das ganze Jahr über Dinge in Angriff nehmen und verändern können: Mit dem Juni geht auch die erste Hälfte des Jahres zu Ende. 6 Monate sind schon wieder vergangen - die Zeit fliegt, hat sich gewendet und hält uns auf Trab. Gute Gelegenheit für ein kurzes Atemholen.

Unberechtigte Beschwerden

Hat schonmal jemand so etwas zu Ihnen gesagt: „Ich habe Ihr Schreiben erhalten. Da merkt man ja gleich, WIE BLIND Sie durch meine Sache fliegen!“ Ich glaube nicht, dass es irgendjemanden in unserer Zunft gibt, der noch niemals mit Beschwerden oder jedenfalls Unzufriedenheit von Mandanten zu tun hatte und das liegt natürlich in der Natur der Sache. Wer über rechtliche Themen informiert, wer Menschen in Rechtsstreitigkeiten vertritt und durch Gerichtsverfahren und möglicherweise mehrere Instanzen begleitet, der hat auch manchmal schlechte Nachrichten zu überbringen oder die Botschaft, dass die tatsächliche Rechtslage nicht in allen Einzelheiten zum Rechtsempfinden der Mandantschaft passt. Direkt von Blindflügen zu sprechen, ist vielleicht eine etwas fortgeschrittene Art der Beschwerde, aber wenn wir eine Sammlung machen würden, kämen wahrscheinlich noch ganz andere Vorwürfe zutage. Mich jedenfalls hat vor einiger Zeit eine Dame mit diesem durchaus empört vorgetragenen Satz am Telefon begrüßt.

Urteil ohne Beweise: Der Halo-Effekt

Die neue Mandantin betritt den Besprechungsraum und sie sehen schon: Einen Haufen Unterlagen hat sie mit - und zwar in einer Tüte des örtlichen Supermarktes, gefaltete und ungefaltete Blätter, saubere und solche mit Kaffeeflecken. Ihnen ist klar: Eine chaotische Person, kommt auch im Gespräch von Hütchen auf Stöckchen, ist ungenau und unstrukturiert und wird nie irgendetwas pünktlich bringen, das Sie für die Fristbearbeitung benötigen, hat wohl eher praktische Fähigkeiten und kein Geld - es wird anstrengend.

In Sachen Osterwunder

Ostern naht und damit die Feier des größten aller Wunder. Der Duden sagt, ein Wunder sei ein „den Naturgesetzen oder aller Erfahrung widersprechendes und deshalb der unmittelbaren Einwirkung einer göttlichen Macht oder übernatürlichen Kräften zugeschriebenes Geschehen.“ So etwas begegnet uns in der Juristerei eher nicht so häufig. Die Recherche nach dem Wort „Wunder“ in meinem Modul der von mir genutzten juristischen Datenbank ergab 412 Treffer, immerhin, allerdings ist in den Dokumenten dann eher die Rede von Dingen, die doch nicht so richtige Wunder sind. Es zeigt, dass es ich um eine seltene Sache handelt, das Wort „Arbeitsvertrag“ hat jedenfalls mehr als 100.000 Treffer. Und dabei könnten wir alle in unserem Alltag sehr gut das eine oder andere Wunder gebrauchen, dafür scheint nur niemand zuständig zu sein.

Den perfekten Mandanten finden

Schwierige Mandanten können enorm viel Energie kosten. Und wahrscheinlich hatten Sie direkt jemanden vor Augen, als Sie diesen Satz gelesen haben, oder? Wie aber ist es mit dem Gegenteil – wissen Sie genauso gut, welche Mandate Ihnen Energie geben? Solche, für die Sie zwar viel arbeiten, das aber gern, zu Ihren Zeiten und auf Ihre Weise – und dazu noch mit dem Gefühl, genau das Richtige zu tun?

Ikigai: Schnittmenge für ein erfülltes Anwaltsleben

Den ganzen Tag super beschäftigt und abends nur der von einem etwas leeren Gefühl begleitete Gedanke: „Ja, ich habe echt viel geschafft heute, aber so richtig erfüllt hat es mich nicht“ – ist Ihnen das schonmal so ergangen? Trägt Ihre Berufstätigkeit dazu bei, dass Sie sich zufrieden fühlen und glücklich, dass sie oft den berühmten „Flow“ erleben? Oder ist das Ganze ein wenig aus der Balance geraten und wirkt sich eher belastend auf Ihr Wohlbefinden aus?

Zeitfresser ausfindig machen und Platz schaffen

„Ich habe die Hoffnung, durch mehr Struktur und andere Routinen meine Arbeitszeit besser zu nutzen, damit ich auch meine Freizeit wieder richtig genießen kann“, sagte einmal eine Kollegin, die verschiedene Zeitmanagement-Tools einem persönlichen Test unterzog. Und da gibt es ja viele unterschiedliche Strategien, die auf ihre Art gut funktionieren und für unterschiedliche Typen von Menschen - die wir alle sind - geeignet sind. Denn es nützt meistens nichts, wenn die Langschläferin sich vornimmt, die Fristen schon vor Beginn der eigentlichen Bürozeiten in einer Art Fristen-5am-Club zu bearbeiten oder wenn Besprechungsliebhaber sich zu lange Zeiten Stillarbeit am Stück verordnet.

Neueinstellungen für das innere Team

Fühlen Sie sich bei bestimmten Themen immer wieder hin- und hergerissen? Entscheiden Sie manchmal einfach gar nicht und reagieren dann auf das, was kommt? Oder geraten Sie aus Ratlosigkeit gelegentlich in eine Art blinden Aktionismus, der dann später neues Entscheiden notwendig macht? Es könnte an Ihrem inneren Team liegen, das sich nicht einig ist und eine klare und für Sie stimmige Entscheidung verhindert.

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