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Halbzeit schon wieder! 3 Impulse zum Start in das zweite Halbjahr

Haben Sie sich zum Start in das Jahr 2022 vorgenommen, endlich Ihre Fall-Liste für den Fachanwaltstitel fertigzustellen? Und sind Sie fertig? Oder sind Sie aus der Fraktion „Einfach anfangen und machen, Vorsätze werden sowieso nur gebrochen“? Egal, ob Sie zu den Leuten gehören, die mit guten oder sogar festen Vorsätzen in das neue Jahr starten oder zu denen, die das überflüssig finden, weil wir schließlich das ganze Jahr über Dinge in Angriff nehmen und verändern können: Mit dem Juni geht auch die erste Hälfte des Jahres zu Ende. 6 Monate sind schon wieder vergangen – die Zeit fliegt, hat sich gewendet und hält uns auf Trab. Gute Gelegenheit für ein kurzes Atemholen.

Die Halbzeitpause ist eine andere als der Jahreswechsel mit seinen Feiertagen und der ruhigen Winterstimmung, sie ist kürzer und lebhafter und dadurch vergleichbar mit der Halbzeitpause in einem Fußballspiel oder irgendeiner anderen von Ihnen favorisierten Sportart. Schauen wir uns doch etwas vom Sport ab, auch wenn wir was das Leben angeht meistens unsere eigenen Trainerinnen und Trainer sind.

1. Kurzer Blick auf den Spielstand

Eine Bestandsaufnahme ist Basis für das weitere Vorgehen, aber übertreiben Sie es nicht. Sie müssen nicht jede kleine Einzelheit Ihres Wirkens in ausführlicher Analyse daraufhin untersuchen, warum Teile nicht geklappt haben, sofern Sie sich nicht gerade genau dafür 3 Wochen in einem Schweigekloster eingemietet haben. Es besteht auch die Gefahr, die nicht geschafften Punkte leicht überzubewerten in unserem Berufsstand, der auf das Abchecken von Lücken und Gefahren trainiert ist. Sie haben von den 100 Fällen erst 13 aufgelistet? Gut. Jetzt geht es darum, wie Sie weitermachen wollen.

2. Taktik für die zweite Halbzeit

Was soll denn erreicht werden? Manchmal reicht ein Unentschieden für den Sieg in der Gesamtwertung, manchmal müssen wir mit 2 Toren vorn liegen, um in der Liga zu bleiben. Und ist das eigentlich gerade überhaupt so ein entscheidendes Spiel? Wir neigen dazu, uns bei Plänen für einen größeren Zeitraum zu verzetteln und letztlich nichts so richtig fertig zu bekommen, deshalb hilft ein Herunterbrechen des großen Ganzen.

Die eine wichtige Sache

Vielleicht ist es Ihr großer Traum, die bekannteste Kanzlei Deutschlands zu werden, wenn es um die Beratung von Betriebsräten geht. Und für den Traum wollen Sie eine ganze Menge umsetzen, zum Beispiel qualifiziertes Team aufbauen, die technische Infrastruktur erneuern, den Fachanwalt machen, digitale Produkte entwickeln, einen Podcast starten, regelmäßige Vortragsreihen veranstalten. Sie werden all das vermutlich nicht bis zum Jahresende 2022 umgesetzt haben, aber großartig wäre, wenn Sie einige Schritte wirklich gegangen und somit dem großen Ziel tatsächlich nähergekommen sind. Vielleicht ist das die Fallliste. Dann sorgen Sie dafür, dass diese eine Sache Ihre Priorität wird. Planen Sie feste Zeiten ein, lassen Sie sich erinnern, erzählen Sie anderen davon, wenn Ihnen die dann folgenden Nachfragen helfen.

Was ist die eine Sache, die Sie wirklich, wirklich bis zum Jahresende gemacht haben wollen?

3. Die Gegenspieler

Sie können davon ausgehen, dass Ihre Gegenspieler sich auch auf die zweite Halbzeit vorbereiten. Vielleicht in Form des inneren Schweinehundes, der meint, 2023 sei ja auch noch Gelegenheit für das, was Sie vorhaben. Vielleicht in Form der Pandemie, die im Herbst in eine neue Runde geht und Ihnen den Alltag wieder verändert. Vielleicht in Form von neuen Ideen, die Sie begeistern und an anderer Stelle weitermachen lassen, als Sie begonnen haben. Der Alltag hält so einige Zeitfresser für uns bereit und auch die permanente Versuchung, im Rahmen unserer Prokrastination die Zeit zu verschwenden.

Die Professorin für Psychologie Gabriele Oettingen hat jahrzehntelang dazu geforscht, was uns unsere Ziele erreichen lässt (Gabriele Oettingen „Die Psychologie des Gelingens“). Sich für ein Vorhaben zu begeistern und es sich als schon erreicht in den buntesten Farben auszumalen ist nur ein Teil einer nützlichen Vorbereitung. In ihren Studien hat die Psychologin herausgefunden, dass die Menschen ihre Ziele am wahrscheinlichsten umsetzen, die sich auch mit möglichen Hindernissen beschäftigen. Es steigert die Energie, die dann tatsächlich für die Umsetzung zur Verfügung steht. Offenbar unterscheidet unser Unterbewusstsein nicht zwischen Traum und Wirklichkeit und stellt weniger Power zur Verfügung, wenn das Ziel vermeintlich schon erreicht ist. Nutzen Sie das doch für sich und überlegen schon im Vorhinein, wie Sie umgehen werden mit den Gegenspielern, denn auftauchen werden sie sowieso. Und es kann sehr motivieren, zu wissen, wie Sie sie überlisten.

Bei all dem nicht vergessen: Die Halbzeitpause ist auch für die Erholung! Es könnte der wichtigste Teil der Vorbereitung sein für das Weitermachen in der zweiten Jahreshälfte.

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