Beiträge von: Christiane Eymers

Christiane Eymers schreibt hier über alles, was das Anwaltsleben leichter macht. Als Fachanwältin für Arbeitsrecht und Familienrecht, Mediatorin und Business Coach tritt sie mit ihrem Projekt Inspired Law für mehr Diversität und gegenseitige Wertschätzung in der Juristerei ein und bietet Kolleginnen und Kollegen sowohl im 1:1 als auch in Gruppen Raum für ihre persönliche Weiterentwicklung.

© Adobe Stock, tippapatt
Kennen Sie dieses nervöse Abtasten der verschiedenen Aufbewahrungsmöglichkeiten für Ihr Smartphone am Körper? Das Klopfen auf Hosen- und Manteltaschen, das Durchwühlen der verschiedenen Fächer in der Handtasche? Mir ist es schon länger nicht passiert, dass ich tatsächlich von zu Hause aus versehentlich ohne mein Handy gestartet bin – zu sehr als feste Gewohnheit verankert ist der ständige Griff zum Telefon, auch bevor ich irgendwohin losgehe. Passiert es aber doch, haben wir häufig sofort ein ganz komisches Gefühl.
Burn-on in der Anwaltschaft
Ein Rechtsanwalt kann seine Kanzlei nicht mehr betreten, weil plötzlich nichts mehr geht. Untergegangen in Stress und Druck, plötzliche Vollbremsung, Burn-out. Erzählt wurde mir seine Geschichte noch ziemlich am Beginn meiner Tätigkeit als Anwältin, kurz nachdem ich mich zusammen mit zwei Kollegen selbständig gemacht hatte.
Zusätzliche Kompetenz: Unsere Intuition
„Bei neuen Mandaten habe ich sofort ein Gefühl dafür, ob die Sache etwas wird oder nicht,“ sagte neulich eine Kollegin zu mir. Ohne überhaupt alle Unterlagen schon gesichtet zu haben, würde ihr ihre Intuition verraten, ob ein rechtliches Vorgehen erfolgreich ist oder nicht. Kann das sein? Und ist dieses Gefühl eine gute Grundlage dafür, Entscheidungen zu treffen wie zum Beispiel über die Annahme eines Mandates?
Geld, Glück, Jahresumsatz
Haben Sie Ihr Jahresziel erreicht? Hatten Sie überhaupt eines? Und was machen Sie jetzt am Ende des Jahres mit dem Ergebnis, das Sie nach all den von Unsicherheit und Krisen geprägten Monaten erreicht haben? Wenn von Anwältinnen und Anwälten gesprochen wird, wenn sie in Filmen oder Geschichten auftauchen, dann gibt es häufig zwei Typen, von denen die Rede ist.
Heil durch den Jahresendspurt
Vor vielen Jahren bin ich einmal am 23. Dezember gegen 23 Uhr auf dem Fahrrad von der Kanzlei nach Hause geradelt. Das Programm, das danach zu Hause noch zu absolvieren war mit kleinen Kindern, meinem Hang zur letzten Minute und der ganzen Familie am Heiligabend bei uns, können Sie sich vielleicht vorstellen. Als ich über den Rathausplatz gefahren bin, sah ich von weitem eine Kollegin, ebenfalls auf dem Fahrrad, sicher auch auf dem Weg nach Hause, was mir gleichzeitig eine Erleichterung war – ich war also nicht die Einzige um diese Zeit – und mir mehr als absurd vorkam. Warum dachten wir, noch irgendetwas auf den Weg gebracht haben zu müssen am Tag vor Heiligabend, wenn die Diktate doch ohnehin erst nach den Feiertagen geschrieben werden und zu später Stunde versendete Faxe (ja, es ist lange her!) nicht mehr gelesen werden würden?
SAaA – Sicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit
Können Sie sich noch an Ihre allererste Mandantenbesprechung erinnern? Nicht im Referendariat, sondern nach der Vereidigung, so richtig mit voller Verantwortung und allein? Meine ist mir auch nach jetzt mehr als 2 Jahrzehnten unvergessen. Als für den Bereich Arbeitsrecht angestellte Rechtsanwältin und Berufsanfängerin sollte ich kurzfristig einen Termin für einen meiner Chefs übernehmen. Saß aufgeregt im Raum und konnte mit dem mir vorgelegten Bußgeldbescheid spontan so gar nichts anfangen. Aber eine Idee hatte ich trotzdem sofort. Mit der Bemerkung, ich würde das mal kurz kopieren gehen, bin ich blitzschnell zwei Stockwerke tiefer zu meinem immer hilfsbereiten Lieblings-Kollegen geflitzt, habe mich dort meinerseits beraten lassen und bei der Rückkehr in meinen Besprechungsraum abgeklärt verkündet, dass wir nun erstmal die Akte holen und dann weitersehen würden.
Quiet Quitting in der Kanzlei? Machen Sie etwas daraus!
Seitdem im Internet ein Video zum Thema viral ging, wird es auf allen Plattformen und Kanälen diskutiert: Quiet Quitting. Gemeint ist nicht die „Innere Kündigung“, an die man bei Übersetzung des Begriffes erst einmal denken könnte. Mit der inneren Kündigung ist gemeint, dass jemand sich innerlich schon von seinem Arbeitsplatz verabschiedet hat, seine Motivation nicht wiederfindet und ohne Eigeninitiative oder Engagement nur noch das Nötigste mitmacht. Beim Quiet Quitting geht es dagegen darum, dass Angestellte nicht oder nicht mehr über das vertraglich Vereinbarte hinaus alle Energie auf die Arbeit verwenden. Dass sie gleichzeitig aber engagiert dabei sind. Es geht in den Beiträgen um das Grenzen setzen, um ein Leben auch außerhalb der Arbeit und darum, auf die eigene Gesundheit zu achten. Ganz neu ist das Thema nicht, denn die Pandemie mit ihren Herausforderungen und so häufig eingeführtem oder verstärktem Homeoffice hat viele ihr Verhältnis zur Arbeit neu überdenken lassen.
Gelassen bleiben, wenn der Druck größer wird
In der letzten Augustwoche haben auffällig viele Menschen geweint, während sie mir ihr Rechtsproblem geschildert haben. Und auffällig viele haben es so konfus vorgetragen, dass ich mehr Mühe als sonst hatte, die Frage herauszufiltern und den Sachverhalt zu sortieren. Eine kurze und nicht repräsentative Umfrage unter Kolleginnen und Kollegen in den Sozialen Medien hat ergeben: Es war bei vielen so. Und einige vermuten, dass sich das in den nächsten Monaten noch verstärken wird. Die Pandemie, die Kriege und Konflikte auf der Welt und die an vielen Stellen daraus entstandene Unsicherheit haben ihre Spuren hinterlassen und ein nicht zu unterschätzender Anteil der daraus entstandenen und entstehenden Probleme landet in den Kanzleien. Und dort sitzen ebenfalls Menschen, die durch die gleiche Zeit gegangen sind – und in der auch das eigene Leben mit dem persönlichen Auf und Ab weiterging. Wie bleiben wir in all dem gesund und zuversichtlich?
Produktivität und heiße Sommertage – geht das?
Neulich in den Sozialen Medien: Eine Rechtsanwältin hängt in der Hollywoodschaukel, die Sonne scheint, sie schaukelt gemächlich hin und her. Die Unterschrift: Ein Anwalt chillt nicht… er bereitet in Gedanken die Klage vor. Erkennen Sie sich wieder? Wie kommen Sie durch die Sommertage? Es gibt überall die tollsten Tipps zu lesen, wie wir uns bei Hitze am besten gesund halten können, wir kennen sie sowieso auch schon aus den letzten Jahren. Trinken literweise Wasser (glücklich sind wir, es unbegrenzt zur Verfügung zu haben!), essen Wassermelone und leichte Salate, bewegen uns weniger und das geschlechterübergreifend in flachen Schuhen - und manche haben ein kaltes Fußbad unter dem Schreibtisch oder die Füße auf demselben. In Verhandlungen wird allseits gern auf Roben verzichtet. Ab und zu erinnern wir uns gegenseitig an diese Dinge, das läuft, ansonsten ist die Menschheit wie immer unterschiedlicher Meinung darüber, ob Sommer nun toll ist, Hitze eher lästig oder sogar mit Blick auf das große Ganze in der Welt zunehmend beunruhigend.
Gewohnheiten etablieren – Fährt Ihr Autopilot Sie gut durch den Tag?
Morgens immer als allererstes einen Kaffee trinken, schwierige Akten erstmal eine Woche auf die Fensterbank legen, jeden Tag einen Apfel essen oder auf unliebsame Beschlüsse mit Gebrüll reagieren – wir alle haben Gewohnheiten, die unseren Alltag prägen. Manche machen ihn leichter, mit anderen machen wir uns das Leben auch mal selbst ein bisschen schwerer, als es sein müsste. Und die meisten sind uns gar nicht so richtig bewusst. Dabei machen sie einen guten Teil unseres täglichen Daseins aus – Grund genug, sie einmal genau anzusehen und den Autopiloten gegebenenfalls ein bisschen nachzujustieren.
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