Nach den funktionalen Änderungen der Versionen 3.19/3.20 im August gab es im Oktober ein Update auf die Version 3.21 und im November ein Update auf die Version 3.22. Die Neuerungen im Überblick:
Umstellung auf die XJustiz-Version 3.4.1
Die zum 31.10.2023 zwingend erforderliche Umstellung des XJustiz-Strukturdatensatzes hat die BRAK mit der beA-Version 3.21 vorbereitet und am 31.10.2023 automatisch umgesetzt, so dass auf Anwenderseite keine Handlungen erforderlich waren.
Update 3.21: Fehlerbehebungen
Mit der Version 3.21 vom 5.10.2023 gab es keine funktionalen Änderungen, vielmehr stand die Behebung einiger Fehler im Vordergrund:
Hervorhebung innerhalb persönlicher Sichten
Das Hervorheben von einzelnen Nachrichten mit Farbmarkierungen innerhalb persönlicher Sichten ist seit den Ampelmarkierungen des eEB fast überflüssig geworden. Vereinzelt traten Fehler auf, diese wurden mit Inbetriebnahme der Version 3.21.2 beseitigt.
Signaturdatei ging verloren
Wurden Anlagen signiert und für einen späteren Versand erneut gespeichert, ging hierbei die Signaturdatei verloren. Dieser Fehler wurde mit dem Update 3.21 behoben.
Rechteverwaltung über das Kontextmenü – Suche nach Benutzern
Bei der Suche nach Benutzer mit und ohne Postfach kam es beim Rechtsklick auf das Kontextmenü zu einer Fehlermeldung. Nunmehr können Rechte & Rollen wieder darüber aufgerufen werden:
Alternativ kann man auch rechts über das Feld „Rechte & Rollen verwalten“ gehen.
Praxistipp:
Hierfür muss man mit einem Hardware-Zertifikat (beA-Karte oder beA-Mitarbeiterkarte) angemeldet sein, ein Software-Zertifikat genügt nicht.
Fehlender Scrollbalken am Aktionsmenü
Beim Aktionsmenü (alles, was sich in der rechten Spalte befindet) fehlte ein Scrollbalken, so dass je nach Bildschirmgröße nicht alle Möglichkeiten sichtbar waren. Jetzt gibt es am äußeren Rand einen Scrollbalken, so dass hier auch die unteren Möglichkeiten angezeigt werden können.
Praxistipp:
beA stellt die wichtigsten Möglichkeiten (Neue Nachricht, Öffnen, Antworten, Weiterleiten) an den Anfang, weniger häufig benutzte Button werden darunter aufgeführt.
Freischaltung von Sicherheitstoken mit Recht 19 durch Mitarbeitende
Mitarbeitende mit einer beA-Mitarbeiterkarte und dem Recht 19 können Anwälte entlasten und Rechte & Rollen vergeben. Bei der Freischaltung durch Mitarbeitende mit der beA-Karte Mitarbeiter wurde der Sicherheitstoken des Postfachbesitzers benannt. Diese fehlerhafte Anzeige wurde mit der beA-Version 3.21x korrigiert.
Hochladen von Anhängen jetzt mit Fehlermeldung beim Zugriff auf Anhang
Häufig kommt es im Zusammenhang mit Umlauten im Dateinamen dazu, dass das Hochladen von Anhängen nicht vollständig erfolgt. Der Fehler wurde nur im Hintergrund registriert, eine Fehlermeldung gab es nicht. Nunmehr wird eine Fehlermeldung angezeigt.
Praxistipp:
Auch wenn Umlaute im Dateinamen grundsätzlich möglich sind, hat es sich bewährt, auf Umlaute in Dateinamen zu verzichten. Die Erfahrung zeigt, dass Dateien mit Umlauten immer wieder für Ärger sorgen, sei es bei beA oder auch auf den Justizservern.
Exportieren von Nachrichten
Nach dem Exportieren einer geöffneten Nachricht kam es zur Fehlermeldung “Ein anderer Benutzer hat diesen Datensatz verändert. Bitte laden Sie die Seite neu, um die Änderungen zu sehen. [Fehler: 00–002]” bei Folge-Aktionen, wie z.B. “In den Papierkorb”, “Markieren als” und “Kommentar erstellen”. Dieser Fehler wurde mit Inbetriebnahme der beA-Version 3.21.x behoben.
Fehlerbehebungen nach dem Update auf 3.21
Direkt am 6.10.2023 wurden Fehler beim beA erneut korrigiert mit der Version 3.21.3:
Vergeben von Etiketten an geöffneten Nachrichten
Bei der Vergabe von Etiketten innerhalb einer geöffneten Nachricht gab es durch die Version 3.21 einen Fehler. Dieser wurde mit der Version 3.21.3 beseitigt.
Performanceeinschränkungen
Der beA-Support informiert, dass es bei der Anmeldung am und beim Arbeiten im beA zu Verzögerungen bis hin zu Fehlermeldungen kam. Mit der Aktualisierung auf 3.21.3 wurde diese Einschränkung behoben.
Update 3.22
Am 2.11.2023 wurde die beA-Version 3.22 bereitgestellt. Um weiter mit der beA-Webanwendung arbeiten zu können, ist diese Aktualisierung der beA Client Security auf die Version 3.22.0.2 zwingend erforderlich.
Der beA-Support weist darauf hin:
„Wir unterscheiden die Versionen für folgende Komponenten:
-
beA Client Security Installer (beA-Basiskomponente, auf dem Arbeitsplatz des Endanwenders, installiert mit Administrator-Rechten: 3.3.3 / 3.4.3 seit 24.8.2023 verfügbar) → weiterhin verschiebbar
-
beA Client Security (beA-Anwendungskomponente, auf dem Arbeitsplatz des Endanwenders, aktualisierbar von jedem Nutzer; ändert sich von 3.21.0.3 auf 3.22.0.2) → zwingend erforderlich
-
beA Applikation (Im Rechenzentrum des Betreibers; ändert sich von 3.21.3 auf 3.22.x)“
Noch bis Ende November kann die Aktualisierung der Basiskomponente, für die Administratorrechte benötigt werden, verschoben werden.
Die Aktualisierung der Anwendungskomponente der beA Client Security auf die Version 3.22.0.2 ist jedoch zwingend an jedem Arbeitsplatz erforderlich, um die beA-Webanwendung weiterhin zu nutzen.
Fehlerbehebung mit Version 3.22: Anmeldung am beA
Bei Wechsel des Rechners und Übernahme eines Software-Zertifikats über die Zertifikatsverwaltung konnten Zertifikate mehrfach im Verzeichnis „C:UsersBenutzername.beaCache“ enthalten sein. Dadurch erschien die Fehlermeldung “Es ist ein allgemeiner Fehler der Client Security aufgetreten” und man konnte sich am beA nicht mehr anmelden.
Mit Inbetriebnahme der Version 3.22.x wurden alle im beaCache-Ordner enthaltenen Zertifikate im Anmeldedialog visualisiert, sodass die Anmeldung jeweils möglich ist. Die Löschung mehrfach enthaltener Zertifikate kann über die Zertifikatsverwaltung erfolgen.
Nutzung des beA mit MacOS Sonoma
Apple Nutzer haben immer wieder mit Einschränkungen und „Unverträglichkeiten“ im Zusammenhang mit beA zu kämpfen.
So wurde für die am 26.9.2023 veröffentlichte MacOS Version Sonoma die beA Client Security noch nicht freigegeben und es kam zu einem Fehler beim Ausschalten/Neustart des Rechners. Diese Einschränkung wurde mit der beA Version 3.22.2 behoben.
Fazit
Das Jahresende nähert sich mit großen Schritten. 2024 sollen professionelle Verfahrensbeteiligte am ERV teilnehmen. Das elektronische Bürger- und Organisationenpostfach (eBO) verursacht für die Nutzer in der Anwendung erhebliche laufende Kosten, die weit über den Kosten für beA liegen. Zum 12.10.2023 hat die Justiz ein kostenfreies Postfach namens „Mein Justizpostfach“ (MJP) im Pilotbetrieb gestartet. Damit sollen Mandanten auch die Möglichkeit haben, Anwälte über das beA zu erreichen. Allerdings funktioniert die Übermittlung von Nachrichten aus dem beA an Mandanten zunächst noch nicht. Die BRAK teilt mit: „Wir werden die Anpassungen schnellstmöglich vornehmen, um Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälten die Möglichkeit zu geben, den Nachrichtenaustausch mit dem MJP auch für eine sichere Mandantenkommunikation zu nutzen.“ Wir bleiben für Sie am Ball und werden in einer der nächsten Ausgaben über die Erfahrungen mit dem MJP berichten.