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Kriminalstatistik 2020 mit sinkenden Zahlen

Kriminalstatistik 2020 mit sinkenden Zahlen

In Deutschland ist die Zahl der Straftaten erneut rückläufig. Dieser Trend setzte sich zum vierten Mal in Folge auch im vergangenen Jahr fort. Zugleich hat der Anteil der aufgeklärten Straftaten einen neuen Höchststand erreicht. Das ist’das Ergebnis der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2020, die Bundesinnenminister Horst Seehofer zusammen mit dem Präsidenten des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, und dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Thomas Strobl, Mitte April der Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Insgesamt 5.310.621 Straftaten stellte die Polizei im vergangenen Jahr fest. Dies entspricht einem Rückgang um 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Zugleich erreicht der Anteil der aufgeklärten Straftaten mit 58,4 % einen neuen Höchststand. Bei der Betrachtung der Anstiege und Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr werden die vielfältigen Einflüsse der Corona-Pandemie, insb. im Zusammenhang mit dem Lockdown im Frühjahr 2020, auf die Kriminalitätsentwicklung deutlich. Die damit verbundenen Einschränkungen hatten etwa Einfluss auf die Mobilität sowie auf die Präsenz im öffentlichen Raum und führten somit auch zu einer Veränderung von Tatgelegenheiten. So ging die Diebstahlskriminalität im Jahr 2020 weiter zurück. Der niedrigste Wert seit 1987 kann v.a. auf den deutlichen Rückgang beim Wohnungseinbruchsdiebstahl um 13,9 % zurückgeführt werden. Aber auch beim Taschendiebstahl (minus 11,1 %) und beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen (minus 15,9 %) ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.

Wir stellen insbesondere fest, dass sich Kriminalität zunehmend in den digitalen Raum verlagert. Im Berichtsjahr 2020 sind Straftaten, bei denen das Internet als Tatmittel genutzt wurde, um 8,7 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen“, erläuterte BKA-Präsident Münch. Während es z.B. in nahezu allen Bereichen der Diebstahlsdelikte Rückgänge gab (s. vorstehend), wurde ein erheblicher Anstieg von Straftaten im Bereich des Subventionsbetrugs registriert. 2020 wurden hier 7.585 Fälle erfasst (2019: 318 Fälle). Diese Fallzahlen stehen insb. im Zusammenhang mit der betrügerischen Beantragung von Corona-Soforthilfen.

Ein weiterer offenbar coronabedingter Effekt ist, dass mehr Kriminalität im häuslichen Umfeld registriert wurde. Insbesondere die erhöhte Inanspruchnahme von Hilfstelefonen gebe Anlass zur Sorge, erklärte Bundesinnenminister Seehofer. Um valide Daten für zielgenaue Unterstützungs- und Hilfsangebote zu erhalten, habe das Bundesinnenministerium zusammen mit dem Bundesfamilienministerium eine Befragung zur Gewalt gegen Frauen und Männer insb. im häuslichen Umfeld gestartet.

Durch verstärkte Aktivitäten der Sicherheitsbehörden im Bereich der Verbreitung pornografischer, insb. kinderpornografischer Schriften konnten mehr Straftaten vom Dunkel- ins Hellfeld gerückt werden. Bei der Verbreitung kinderpornografischer Schriften wurde deshalb auch ein starker Anstieg um 53 % festgestellt. Auch bei der Verbreitung jugendpornografischer Schriften war ein starker Anstieg bei den Straftaten von 56,1 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

[Quelle: BMI]

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