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© Teodor Lazarev | Adobe Stock

Wenn Kündigungen viral gehen: Loud Quitting und seine Folgen

Quiet quitting war in den letzten Jahren in aller Munde. Doch der nächste Trend lässt nicht lange auf sich warten. Ziehen Sie sich warm an, liebe Arbeitgeber und Ausbilder: jetzt folgt das „loud quitting“ – Mitarbeiter, die wütend gehen und dabei verbrannte Erde hinterlassen. Doch in der Absicht, es dem ehemaligen Chef oder der Kanzlei heimzuzahlen, ziehen sie oft sich selbst mit in den Abgrund.

Wie äußert sich “loud quitting”?

Während quiet quitters ihrem Groll im Stillen frönen und beispielsweise im Job nur noch das Notwendigste („Dienst nach Vorschrift“) machen, gehen loud quitters in die Offensive: sie drohen unverhohlen mit Kündigung, verhalten sich Vorgesetzten gegenüber aggressiv oder lästern auf Social Media. Das geht im Sonderfall des “live quitting” sogar so weit, dass sie das Kündigungsgespräch heimlich mitfilmen und ins Netz stellen. Wobei Kanzleimitarbeitende sowas wohl nicht tun würden. Dennoch treiben diese Unzufriedenheitstrends schräge Blüten. Verärgerung und Enttäuschung mit Kanzlei oder Unternehmen werden offen geäußert, um Aufmerksamkeit auf Ungerechtigkeiten oder Missmanagement zu lenken. Diese unzufriedenen, frustrierten Mitarbeiter schaffen es oft nicht, professionell zu bleiben. Oder: sie wollen es nicht. Auch auf die Gefahr hin, dass ihre Kritik gegen Ende ihrer Tätigkeit zu offener Feindseligkeit führt, lassen loud quitter kein gutes Haar am Arbeitgeber.

Es folgt: ein dramatischer Abgang.

Folge des lauten Abgangs: eine lose-lose-Situation

Das loud quitting schafft nur Verlierer. Mit ihrem Verhalten schädigen loud quitter nicht nur dem Image der Kanzlei und beeinträchtigen die Moral ihrer Kollegen. Auch ihr eigener Ruf beim alten Arbeitgeber leidet und sie riskieren eine schlechtere Beurteilung.

Suboptimal, wenn man bedenkt, dass an Sprüchen wie man sieht sich immer zweimal im Leben oder die Welt ist klein so einiges dran ist. Die loud quitter schlagen quasi die Tür für die Zukunft hinter sich zu – sei es für eine mögliche Rückkehr, eine Zusammenarbeit oder Networking.

Und auch gegenüber potenziellen neuen Arbeitgebern können loud quitter schnell in Verruf geraten. Schließlich gilt es als Unsitte, beim neuen Arbeitgeber über den alten zu lästern.

Vorbeugung kann so einfach sein

Loud quitting ist Ihr Weckruf, liebe Arbeitgeber! Lassen Sie es nicht so weit kommen. Schließlich ist einer der Gründe, warum Mitarbeitende diesen “lauten” Weg für ihren Missmut wählen, dass sie sich anderweitig kein Gehör verschaffen konnten. Wertschätzung fehlt. Oftmals werden aus quiet quitters später loud quitters. Also: Pflegen Sie einen guten Umgang und eine offene Kommunikation mit Ihren Mitarbeitenden – und zwar hierarchieübergreifend, ob Anwalt, ReFa oder Referendar. Sonst fliegt es Ihnen womöglich irgendwann um die Ohren.

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