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Neid und Vergleich unter Anwälten – Über den Umgang mit einer schwierigen Emotion

Der eine Anwaltskollege bezieht mondäne Kanzleiräume, der andere hat zwei top Referendare zur Ausbildung, Ihr bester Freund geht auf Weltreise-Sabbatical und Ihre Schwester wird zur Außenprobezeit nach New York geschickt. Läuft bei allen. Nur bei Ihnen scheint durchweg maximal Mittelmaß zu herrschen. Und das macht Sie sauer; doch weniger auf sich selbst, als auf all die anderen…

Neid, Missgunst, Eifersucht – es gibt viele Begriffe für diese unschöne Gefühlslage, die wohl jeder kennt. Wir neigen dazu, erfolgreichere Menschen skeptisch zu beäugen und uns mit ihnen auf eine Art und Weise zu vergleichen, die eher destruktiv als motivierend wirkt. Dabei wird Neid oft durch die Erkenntnis verursacht, dass einem etwas fehlt, was ein anderer hat. Das erzeugt ein Gefühl der Unterlegenheit.

Mehr Mandanten, besserer Ruf? – Vergleich macht unglücklich

Sie beobachten, wie Kollegen scheinbar mühelos attraktive Mandate an Land ziehen und fragen sich, warum Sie selbst mit der Akquise solche Probleme haben. Doch statt sich über den Erfolg der anderen zu ärgern, ist es weitaus konstruktiver, bei sich zu bleiben und kritisch zu hinterfragen, ob die eigene Akquise Strategie überhaupt die richtige ist. Durch professionelles Kanzleimarketing, einer aktiven Präsenz auf Social Media und mehr Networking lässt sich die eigene Bekanntheit steigern und der Mandantenstamm sukzessive ausbauen. Der Erfolg wird dann nicht lange auf sich warten lassen.

In diesem Zusammenhang spielt auch der gute Ruf eine wichtige Rolle, denn Empfehlungen sorgen oft für neue Mandate. Lassen Sie sich dabei nicht von der Bekanntheit oder (vermeintlich) größeren Beliebtheit einiger Anwaltskollegen entmutigen. Konzentrieren Sie sich auf Ihr eigenes Image. Arbeiten Sie daran. Optimieren Sie es kontinuierlich. Durch fachliche Kompetenz, Engagement und ein kommunikatives, empathisches Auftreten werden auch Sie sich nach und nach einen guten Namen machen.

Erfolg als Inspiration

Nutzen Sie die Chance, von erfolgreicheren Kollegen zu lernen. Statt missgünstig auf deren Erfolg zu blicken, könnten Sie Ihre Sichtweise ändern und sie als Inspirationsquelle betrachten. Lassen Sie sich motivieren. Tauschen Sie sich mit ihnen aus. Netzwerken Sie. Das erfrischt und eröffnet neue Perspektiven.

Erfreuen Sie sich auch Ihrer eigenen Erfolge und Leistungen. Seien Sie stolz auf sich, wenn Sie ein wichtiges Mandat gewonnen oder einen komplexen Fall erfolgreich abgeschlossen haben.

Nehmen Sie’s leicht!

Neid im Berufsleben als Anwalt kann eine Herausforderung sein, die aber mit der richtigen Einstellung gut zu bewältigen ist. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und arbeiten Sie an Ihren eigenen „Baustellen“. Und vor allem: Nehmen Sie’s leicht – und sich selbst nicht zu ernst! Humor und Gelassenheit helfen, mit Neid souveräner umzugehen. Schmunzeln Sie einfach über die kleinen Tücken des Berufslebens hinweg.

Und denken Sie an die Worte von Heraklit: „Unser Neid währt immer länger als das Glück derer, die wir beneiden.“

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