Beitrag

AGB’s und Praktikas – Diese Fehler sollten Sie tunlichst vermeiden

Es gibt Wörter, deren korrekte Schreibweise man sich einfach nicht merken kann. Teils, weil sie lateinischen oder französischen Ursprungs sind und Aussprache mit Schriftform nicht korreliert. Teils aber auch, weil sich die falsche Schreibweise über Jahre eingebürgert hat. Im Folgenden habe ich einige „Klassiker“ aufgeführt:


AGB (nicht: AGBs oder AGB’s)

Der feststehende Begriff Allgemeine Geschäftsbedingungen bezeichnet stets eine Vielzahl von Bedingungen und so steht die Abkürzung AGB auch bereits im Plural. AGBs oder gar AGB’s ist falsch.


Entgelt (nicht: Entgeld)

Dass das Wort Entgelt stets im Zusammenhang mit Geld vorkommt, führt rechtschreibtechnisch in die Irre. Es stammt von dem Begriff entgeltenab und wird daher am Ende mit t und nicht mit d geschrieben.


Lizenzieren (nicht: lizensieren)

Das Verb lizenzieren stammt von dem Begriff Lizenzund schreibt sich dementsprechend mit zwei z. Anders ist es bei dem Verb zensieren, das – in Anlehnung an das Wort Zensur – mit s geschrieben wird.


ein Praktikum, viele Praktika (nicht: Praktikas)

Aus dem Lateinischen stammende Wörter haben es oft in sich. Praktika ist bereits der Plural von Praktikum, insofern ist das erstaunlich oft gehörte Wort Praktikas falsch.


Französische Floskeln und Phrasen

Wenn Sie Ihrem brillanten Schriftsatz ein paar interessante sprachliche Facetten verleihen wollen, sollten Sie nicht – wie das Gros der Leute – den Fauxpas begehen, französische Wörter so zu schreiben, wie Sie sie sprechen. Ein mit Fehlern gespicktes Schriftstück könnte Sie in die Bredouille bringen.

Zwischendrin ist es ganz schick, französische Wörter zu verwenden. Die Aussprache kennt man meist, doch mit der korrekten Schreibweise kann es schon mal schwierig werden. Wer sie nicht beherrscht, schlägt lieber einmal mehr nach oder liest an dieser Stelle aufmerksam weiter.


brillant (nicht: brilliant)

Selbst, wenn man in der Schule einige Jahre Französisch gelernt hat, ist man vor diesem Fehler nicht unbedingt gefeit. Ebenso wie beim Wort Billard wird auch beim Adjektiv brillant das zweite gesprochene i nicht mitgeschrieben. Das Wort stammt übrigens vom französischen Begriff für brillieren (briller).


Facette (nicht: Fassette)

Facetten sind geschliffene Flächen von Kristallgläsern, doch der Begriff Facette bezeichnet auch – im übertragenen Sinne – einen Teilaspekt von etwas oder jemandem („die Facetten ihrer Persönlichkeit“). Eine Zeit lang gab es die eingedeutschte Version Fassette, doch mittlerweile orientiert man sich wieder an der französischen Schreibweise.


das Gros (nicht: das Groß)

Beim Gros (der überwiegende Teil von etwas) verhält es sich anders als beim Wort brillant. Während man bei brillant das gesprochene i nicht mitschreibt, wird beim Gros das geschriebene s nicht mitgesprochen. Verwirrend!


Fauxpas (nicht: Fauxpax)

Das Wort Fauxpas bezeichnet einen einen Verstoß (Fehltritt) gegen ungeschriebene Verhaltensregeln. Es stammt vom französischen faux pas (falscher Schritt).


Bredouille (nicht: Bedrouille)

Das Wort Bredouille kennt man von der Wendung in die Bredouille geraten, was in etwa bedeutet, dass man in Bedrängnis oder Verlegenheit gerät.

Was ist der Unterschied zwischen ….?


anscheinend und scheinbar

Formulierungen mit anscheinend oder scheinbarbeschreiben Vermutungen, doch die beiden Wörter sind keinesfalls gleichbedeutend. Unter Verwendung des Wortes anscheinend wird die Annahme formuliert, dass etwas so ist, wie es scheint. Jedenfalls so lange, bis das Gegenteil belegt ist. Mit dem Wort scheinbar hingegen bringt man Zweifel zum Ausdruck. Etwas scheint nur so, wie es jedoch in Wirklichkeit nicht ist.


offenbar und offensichtlich

Etwas Offensichtliches ist – buchstäblich – klar zu sehen, augenscheinlich, erkennbar. Und auch etwas Offenbares liegt klar auf der Hand und ist absolut sicher. Somit sind offenbar und offensichtlichkeinesfalls mit nur mutmaßenden Formulierungen wie vermutlich, möglicherweise oder wahrscheinlich gleichzusetzen!


anvisieren und avisieren

Anvisieren kommt vom französischen Verb viser (zielen). Im übertragenen Sinne bedeutet anvisieren, sich etwas vorzunehmen, sich ein Ziel zu setzen, den Fokus auf etwas zu richten.

Avisierenstammt vom französischen Verb aviser (benachrichtigen). Im kaufmännischen Bereich steht das Wort Avis (frz. Meldung, Nachricht) für die Ankündigung einer Lieferung.

Eine Schnittmenge beider Begriffe ergibt sich, wenn das Erreichen eines angestrebten Ziels angekündigt – also das anvisierte Ziel avisiert – wird.


Worte und Wörter

Den Begriff Wörter nutzt man immer dann, wenn das einzelne Wort im Vordergrund steht: Dieser Satz hat genau sechs Wörter.

Der Begriff Worte stellt den Sinn bzw. den Inhalt von Äußerungen in den Mittelpunkt (z.B. Widerworte, Grußworte, Schlusswort).


Komplizierte und rechtschreibtechnisch schwierige Wörter merken Sie sich am besten, wenn Sie sie häufig korrekt geschrieben lesen. Wenn Sie nun zukünftig bei der Formulierung von Schriftstücken nach Worten suchen, sind Sie zumindest bezüglich der Schreibweise o.g. Wörter auf der sicheren Seite.

Diesen Beitrag teilen

Facebook
Twitter
WhatsApp
LinkedIn
E-Mail

Unser KI-Spezial

Erfahren Sie hier mehr über Künstliche Intelligenz – u.a. moderne Chatbots und KI-basierte…