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Mögen Sie Small Talk? 5 Tipps, damit die kleinen Gespräche leichter fallen

Small Talk ist gemeint als kleines, positives Gespräch. Es hat einen leichten Einstieg, einen angenehmen Verlauf und einen wieder leichten, positiven Abschluss. Trotzdem denken viele Menschen erst einmal an eine eher unangenehme Situation, wenn Sie das Wort hören. Besonders, wenn Sie am besten auch noch den berühmten Elevator Pitch einbauen sollen. Hier kommen ein paar Tipps, wie Sie die als künstlich empfundenen Dialoge natürlicher machen und so mit mehr Freude den Small Talk als willkommene Abwechslung zwischen den Rechtsgesprächen in Ihrem Arbeitsalltag nutzen können. Egal ob auf dem Gerichtsflur, bei Netzwerktreffen, in der Fortbildungspause oder mit der Mandantschaft in der eigenen Kanzlei.


Wie Sie das Gespräch in Gang bekommen

Überlegen Sie sich ein paar offene Fragen, mit denen Sie starten können. Offene Fragen sind solche, die zum Erzählen einladen und nicht einfach mit einem „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können. Sonst wären Sie ja direkt wieder am Zug. Mit offenen Fragen können Sie mehr zuhören als reden, wenn das etwas sein sollte, das Ihnen näher liegt. Ohnehin ist es günstig, keine Monologe zu führen.

Gleichzeitig macht es den Einstieg leichter, wenn Sie eine Frage zunächst auch selbst beantworten, damit sich Ihr Gegenüber nicht wie in der Zeugenvernehmung fühlt. Wenn die Person Sie vielleicht auch auf den ersten Blick gar nicht so sehr interessiert, wählen Sie einfach ein Thema, das Sie besonders mögen und das sich für den Small Talk eignet. So haben Sie auf jeden Fall einen Gewinn und vielleicht überrascht der Mensch Sie dann zusätzlich noch als doch interessanter Gesprächspartner oder wider Erwarten geistreiche Gesprächspartnerin.


Themen-Inspiration

Für den Small Talk eignen sich alle Themen, die wenig Konfliktpotential enthalten und über die ein wertschätzender Austausch leicht möglich ist.

  • Umgebung oder Situation: „Wie lange sind Sie schon in der Kanzlei?“, „Woher kennen Sie den Gastgeber?“ oder „Wie fanden Sie den Vortrag?“
  • Hobbys: Hier können Sie Ihren Interessen folgen, vielleicht ergeben sich Gemeinsamkeiten oder Sie finden neue Anregungen.
  • Filme, Serien, Bücher
  • Essen: Mit Bezug auf das Essen auf der Veranstaltung, vielleicht können Sie auch einen Bezug zu eigenen Koch-Interessen oder Lieblingsspeisen herstellen
  • Urlaub


Für Small Talk ungeeignete Themen

Alles, was sehr mit der eigenen Weltanschauung zusammenhängt, wie Politik oder Religion sollte im ersten Small Talk außen vor bleiben – Sie wollen ja die Leichtigkeit in der kleinen Konversation erhalten. Deshalb sind auch persönliche Probleme, Krankheiten oder Komplikationen in Ihrer Beziehung ungeeignet. Natürlich sollten sie nicht mit einer Kritik an anderen Anwesenden oder gar dem Gegenüber selbst beginnen oder über irgendwelche Gerüchte sprechen.

Klare Grenzen sollten Sie auch dann ziehen, wenn Themen angesprochen werden, für die normalerweise ein Honorar zu bezahlen ist. Genauso wie Sie keine „kurze rechtliche Frage“ hören möchten, wollen auch ÄrztInnen oder SteuerberaterInnen in der Regel keine Gratisberatung leisten, wenn es einfach ein wenig Zeit zu überbrücken gibt oder Sie sich gerade erst kennengelernt haben.


Was tun, wenn Ihr Gegenüber ein ungeeignetes Thema anspricht?

Natürlich können Sie ein ungeeignetes Thema ablehnen, z.B. mit einem „Tut mir leid, darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, da kann ich mich jetzt gar nicht äußern“ oder einem „Ich sehe das anders, aber das müssen wir jetzt nicht klären.“ Bleiben Sie freundlich, das funktioniert auch, wenn Sie gerade „nein“ zu etwas sagen. Wichtig ist, dass eines deutlich wird: Sie lehnen nicht das Gespräch ab, sondern nur das Thema. Und sprechen ein anderes an.


Gespräch positiv beenden

Wenn Sie auf größeren Veranstaltungen noch mit weiteren Menschen ins Gespräch kommen möchten oder in der Kanzlei dann doch mal mit dem Mandanten zum Thema, können Sie das Gespräch jederzeit positiv beenden. So bleiben Sie in guter Erinnerung oder gestalten einen guten Übergang.

  • Zeigen Sie Ihre Freude über das Gespräch und die Bekanntschaft („Es war richtig nett, mit Ihnen zu sprechen“)
  • Nennen Sie einen Grund für Beendigung („Ich muss mal sehen, wo meine Frau/meine Kollegin ist, damit sie mich nicht suchen muss“ oder „Jetzt zeigen Sie mir doch mal Ihre Unterlagen, damit wir noch genug Zeit für Ihren Fall haben“)
  • Wenn das Gespräch beendet ist und Sie weitergehen, äußern Sie noch gute Wünsche und Hoffnung auf Wiedersehen

Machen Sie es sich leicht. Probieren Sie in alltäglichen Situationen ein bisschen herum, folgen Sie Ihren Interessen und machen sich vor allem keinen Druck, davon haben Sie genug. Es ist auch völlig legitim, in der Vortragspause ein bisschen die Gedanken schweifen zu lassen und keine Gespräche zu führen. Wenn Sie aber Interesse an neuen Kontakten haben oder Lust auf den Zeitvertreib, probieren Sie doch mal aus, mit welchem Einstieg Sie am leichtesten das Eis brechen und worüber es Ihnen Spaß bringt zu sprechen. Es wird Ihnen nach einer Weile immer natürlicher vorkommen. Und den Elevator Pitch können Sie dann immer noch einbauen – wenn Sie mögen und es passt.

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