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Bemessung des Schmerzensgeldes: Ausgleichsfunktion

(1) Dauerschaden

Vorliegen und Umfang eines Dauerschadens gehören zu den wichtigsten Faktoren bei der Bemessung des Schmerzensgeldes. Im Gegensatz zu der abstrakt berechneten Erwerbsminderung in der Unfallversicherung kommt es hier auf die persönlichen Verhältnisse des konkreten Verletzten an (Vgl. BGH, Urt. v. 15.2.2022 – VI ZR 937/20, NJW 2022, 1953 Rn 20). So sind etwa auch Beruf und persönliche Neigungen des Verletzten sowie die Auswirkungen des Dauerschadens hierauf zu berücksichtigen.

 

(2) Spätfolgen

Da es sich beim Anspruch auf Schmerzensgeld materiell-rechtlich um einen das gesamte Schadensbild erfassenden einheitlichen Anspruch, der aufgrund einer Gesamtbetrachtung aller Umstände des Einzelfalles zu bemessen ist, handelt (Einheitlichkeit des Schmerzensgeldes), sind auch alle vorhersehbaren künftigen Folgen der Rechtsgutsverletzung in die Bemessung einzubeziehen. Ausgeschlossen sind nur solche Umstände, mit denen nicht oder nicht ernstlich zu rechnen ist (Vgl. nur BGH, Urt. v. 20.1.2015 – VI ZR 27/14, VersR 2015, 772 Rn 8).

Besondere Bedeutung hat dies für die in erster Linie prozessrechtliche Frage, ob und unter welchen Bedingungen nach einem rechtskräftig zuerkannten Schmerzensgeld noch ein „Nachschlag“ verlangt werden kann.

 

(3) Psychische Beeinträchtigungen

Physische und psychische Schäden sind schadensrechtlich grds. gleichwertig (Vgl. nur BGH, Urt. v. 8.12.2020 – VI ZR 19/20, VersR 2021, 328 Rn 8 ff., insb. Rn 17). Dabei hat der Schädiger auch für eine psychische Fehlverarbeitung des Unfallgeschehens einzustehen, wenn hinreichende Gewissheit besteht, dass die konkrete Folge ohne den Unfall nicht eingetreten wäre. Denn wie für physische gilt auch für psychische Schäden: Der Schädiger hat keinen Anspruch darauf, einen Gesunden zu treffen; auch der sprichwörtlich „letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, kann haftungsrechtlich relevant sein.

Eine Berücksichtigung solcher psychischen Folgen scheidet nur ausnahmsweise unter dem Gesichtspunkt des Zurechnungszusammenhangs aus. Dies ist namentlich dann der Fall, wenn der Geschädigte den Unfall in neurotischem Streben nach Versorgung und Sicherheit lediglich zum Anlass nimmt, den Schwierigkeiten und Belastungen des Berufslebens auszuweichen (sog. Begehrensneurose) (BGH, Urt. v. 26.6.2022 – VI ZR 58/21, NJW 2022, 3509 Rn 24; v. 8.12.2020 – VI ZR 19/20, VersR 2021, 328 Rn 12; v. 10.7.2018 – VI ZR 580/15, VersR 2019, 569 Rn 7, v. 10.2.2015 – VI ZR 8/14, VersR 2015, 590 Rn 11; vom 10.7.2012 – VI ZR 127/11, VersR 2012, 1133 Rn 8 ff.; jeweils m.w.N.).

Wie bei physischen Schäden ist natürlich auch bei psychischen Schäden zwischen Primär- und Sekundärschäden zu unterscheiden

Wird die psychische Beeinträchtigung als Folge einer physischen (oder einer anderen psychischen) Verletzung geltend gemacht, steht ein Sekundärschaden im Raum, bei dem das Beweismaß des § 287 ZPO gilt.

Beim Primärschaden geht es hingegen um die Rechtsgutsverletzung, die zum haftungsbegründenden Tatbestand gehört. Handelt es sich bei den psychischen Beeinträchtigungen somit nicht um Folgen einer anderen Verletzung, sondern treten sie – wie bei den sog. Schockschäden regelmäßig und bei Unfallneurosen häufig – unabhängig von einer anderen, insb. physischen Verletzung auf, so kommt eine Haftung für den psychischen (Primär-)Schaden nur in Betracht, wenn sämtliche Voraussetzungen der Haftungsnorm, insb. des § 823 Abs. 1 BGB oder der §§ 7, 18 StVG, erfüllt sind (Vgl. auch hierzu und zu den sich daraus ergebenden Haftungshürden bei psychischen Beeinträchtigungen BGH, Urt. v. 8.12.2020 – VI ZR 19/20, VersR 2021, 328 Rn 20 ff.).

Damit müssen die psychischen Beeinträchtigungen selbst Krankheitswert besitzen, also eine Gesundheitsbeschädigung darstellen. Der (angeblich) geschädigte Anspruchssteller trägt hier die volle Darlegungs- und Beweislast; es gilt das Beweismaß des § 286 ZPO.

Eine Haftung kann allerdings auch dann noch am Zurechnungszusammenhang scheitern. Angenommen wird dies etwa, wenn das Unfallereignis als Bagatelle grds. nicht geeignet war, psychische Reaktionen mit Krankheitswert hervorzurufen; im Falle lebensbedrohlicher Situationen dürfte sich eine solche Eignung regelmäßig allerdings kaum verneinen lassen (Vgl. OLG München, Urt. v. 8.2.2002 – 10 U 3448/99, NZV 2003, 474 (476)).

Erleidet ein Unfallbeteiligter, der vom Schädiger in diese Rolle gezwungen worden ist, eine Unfallneurose, die auf das Erleben des Unfalls mit schweren Folgen (etwa Überfahren eines Fußgängers) zurückzuführen ist, ist der Zurechnungszusammenhang regelmäßig gegeben (Vgl. BGH, Urt. v. 8.12.2020 – VI ZR 19/20, VersR 2021, 328 Rn 22; v. 17.4.2018 – VI ZR 237/17, BGHZ 218, 220 Rn 15; v. 12.11.1985 – VI ZR 103/84, VersR 1986, 240 (242)).

Beruht die psychische Gesundheitsbeeinträchtigung hingegen „nur“ auf dem Miterleben eines schweren Unfalls (etwa Flammentod von Pkw-Insassen), ohne dass der Geschädigte an dem Unfall selbst beteiligt war, so scheitert eine Haftung regelmäßig am fehlenden Zurechnungszusammenhang; in diesem Fall hat sich nämlich lediglich das allgemeine Lebensrisiko, Zeuge eines schlimmen Unfalls zu werden, verwirklicht (BGH, Urt. v. 22.5.2007 – VI ZR 17/06, BGHZ 172, 263 Rn 14).

Besonderheiten galten früher beim sog. Schockschaden

Nach der langjährigen Rechtsprechung des BGH sollte die seelische Erschütterung durch das Miterleben oder die Nachricht vom tödlichen oder mit schweren Verletzungen verbundenen Unfall eines Angehörigen einen Schadensersatzanspruch gegen den Unfallverursacher nicht begründen, wenn sie zwar medizinisch fassbare Auswirkungen hatte, diese aber nicht über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgingen, denen nahe Angehörige bei entsprechenden Nachrichten erfahrungsgemäß ausgesetzt sind (BGH, Urt. v. 21.5.2019 – VI ZR 299/17, BGHZ 222, 125 Rn 7; v. 10.2.2015 – VI ZR 8/14, VersR 2015, 590 Rn 9; v. 27.1.2015 – VI ZR 548/12, VersR 2015, 501 Rn 7).

Diese Rechtsprechung hat der VI. Zivilsenat des BGH im Sinne einer konsequenten Gleichstellung von physischen und psychischen Beeinträchtigungen nunmehr aufgegeben. Ist die psychische Beeinträchtigung pathologisch fassbar, hat sie also Krankheitswert, ist für die Bejahung einer Gesundheitsverletzung daher nicht länger erforderlich, dass die Störung über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinausgeht, denen Betroffene bei der Verletzung eines Rechtsgutes eines nahen Angehörigen in der Regel ausgesetzt sind (BGH, Urt. v. 6.12.2022 – VI ZR 168/21, NJW 2023, 983).

Damit hat der BGH zugleich die mittelbare Beeinträchtigung des Schockschadens der unmittelbaren Beeinträchtigung (Vgl. hierzu BGH, Urt. v. 8.12.2020 – VI ZR 19/20, VersR 2021, 328 Rn 8) gleichgestellt.

Dem berechtigten Anliegen der bisherigen Rechtsprechung, die Haftung für lediglich mittelbar verursachte psychische Beeinträchtigungen nicht ins Uferlose auszuweiten, ist nunmehr durch eine sorgfältige Prüfung der sonstigen haftungsbegründenden Merkmale Rechnung zu tragen, insbesondere der bereits erwähnten Merkmale der Gesundheitsverletzung (beim Schockschaden in der Regel Primärschaden, § 286 ZPO) sowie des Zurechnungszusammenhangs (BGH, Urt. v. 6.12.2022 – VI ZR 168/21, NJW 2023, 983 Rn 17, 24 ff.).

 

(4) Soziale Belastungen

Bei der Bemessung des Schmerzensgeldes können auch die aus der Rechtsgutsverletzung resultierenden sozialen Belastungen, wie z.B. Störungen in der Ausbildung oder in der beruflichen Tätigkeit, verminderte Heiratsaussichten, Beeinträchtigungen im gesellschaftlichen Leben oder die Aufgabe eines Sports zu berücksichtigen sein (Vgl. nur BGH, Urt. v. 15.2.2022 – VI ZR 937/20, NJW 2022, 1953 Rn 20; OLG Celle, Urt. v. 28.5.2014 – 14 U 165/13, juris Rn 24; LG Kiel, Urt. v. 29.10.2019 – 8 O 254/16, juris Rn 41; LG Offenburg, Urt. v. 30.7.2019 – 3 O 311/15, juris Rn 40).

 

(5) Alter des Verletzten

Das Alter des Verletzten kann im Rahmen der Ausgleichsfunktion des Schmerzensgeldes ebenfalls zu berücksichtigen sein. Die Rechtsprechung ist sich darin einig, dass ein junger Mensch, der einen schweren Dauerschaden erlitten hat, mehr Schmerzensgeld bekommen muss, weil er noch lange an den Verletzungsfolgen zu tragen hat (OLG Oldenburg, Urt. v. 18.3.2020 – 5 U 196/18, VersR 2020, 1468 (1470); OLG Düsseldorf, Urt. v. 25.10.2016 – 1 U 20/16, juris Rn 33; OLG Celle, Urt. v. 28.5.2014 – 14 U 165/13, juris Rn 24; LG Kiel, Urt. v. 29.10.2019 – 8 O 254/16, juris Rn 41; LG Offenburg, Urt. v. 30.7.2019 – 3 O 311/15, juris Rn 40).

Die Berücksichtigung des Lebensalters bei älteren Menschen variiert. Einige Gerichte vertreten die Auffassung, dass sich ein schwerer Dauerschaden bei einem höheren Lebensalter wegen der geringeren Lebenserwartung weniger auf die Höhe des Schmerzensgeldes auswirkt (OLG Düsseldorf, Urt. v. 6.4.2021 – 1 U 62/20, juris Rn 57; OLG Naumburg, Urt. v. 10.7.2014 – 2 U 101/13, VersR 2015, 505 (507)), und können sich dabei auf ein Urteil des BGH aus dem Jahr 1991 stützen (BGH, Urt. v. 15.1.1991 – VI ZR 163/90, VersR 1991, 350 (351)).

Berger (Berger, VersR 1977, 877 (880)) hat die Erwägung, dass der alte Mensch Dauerschäden nicht mehr lange zu ertragen braucht, in einem häufig zitierten Beitrag schon im Jahr 1977 als „makabre Erwägung und Begründung“ bezeichnet. Vielleicht auch vor dem Hintergrund des darin zum Ausdruck kommenden Störgefühls gehen andere Gerichte davon aus, dass sich gerade im höheren Lebensalter die Verletzung und ihre Folgen besonders schwerwiegend auswirken, weil das fortgeschrittene Lebensalter den Heilungsverlauf erschwert und sich ein jüngerer Mensch eher an neue Gegebenheiten anpasst als ein älterer (Vgl. etwa OLG Köln, Urt. v. 29.9.2006 – 19 U 193/05, VersR 2007, 259 (260); AG Hanau, Urt. v. 30.9.2005 – 37 C 584/05, SP 2006, 7).

Letztlich dürften beide Aspekte, die sich im Übrigen gar nicht gegenseitig ausschließen, nicht von vornherein von der Hand zu weisen sein. Welchen Einfluss sie auf die Bemessung des konkreten Schmerzensgeldes im Einzelfall haben, wird sich nur anhand der besonderen Umstände des jeweiligen Einzelfalls beurteilen lassen (Vgl. etwa auch OLG Koblenz, Urt. v. 17.3.2021 – 5 U 1651/19, juris Rn 86, das die einem Geschädigten mit geringer restlicher Lebenserwartung durch einen ärztlichen Fehler genommene Möglichkeit, seine Angelegenheiten vor seinem Tod im Angesicht der Grunderkrankung selbstbestimmt zu regeln, als „schmerzensgeldbestimmend“ würdigt).

 

(6) Verlust der subjektiven Empfindungsmöglichkeit

Gerade bei sehr schweren Verletzungen kann sich der Geschädigte in einem Zustand befinden, in dem alle Wahrnehmungsfunktionen so weit erloschen sind, dass er die Vorteile eines Schmerzensgeldes nicht mehr genießen kann. Seit seiner Grundsatzentscheidung vom 13.10.1992 (BGH, Urt. v. 13.10.1992 – VI ZR 201/91, BGHZ 120, 1 (4 ff.)) geht der BGH davon aus, dass auch in solchen Fällen der Ausgleich für diese immateriellen Einbußen nicht in der Weise vorzunehmen ist, dass der weitgehende Wegfall der Empfindungsfähigkeit des Verletzten schmerzensgeldmindernd zu berücksichtigen ist.

Vielmehr ist im Rahmen der vorzunehmenden Gesamtwürdigung in einem solchen Fall in den Blick zu nehmen, dass die Zerstörung von Persönlichkeit und Empfindungsfähigkeit des Verletzten im Mittelpunkt des Schadensbildes steht, das es auszugleichen gilt. Für eine lediglich symbolhafte Wiedergutmachung, wie sie der BGH vor 1992 in solchen Fällen für richtig hielt (Vgl. nur BGH, Urt. v. 22.6.1982 – VI ZR 247/80, VersR 1982, 880 f.), ist mithin kein Platz. Keine Rolle spielt in solchen Fällen freilich die Genugtuungsfunktion, fehlt dem Verletzten doch gerade die Fähigkeit, ein Empfinden der Genugtuung durch eine Schmerzensgeldzahlung zu empfinden (BGH, Urt. v. 13.10.1992 – VI ZR 201/91, VersR 1993, 327 (330), insoweit nicht abgedr. in BGHZ 120, 1).

 

(7) Schmerzensgeld in Todesfällen

Weder der Tod noch die Verkürzung der Lebenserwartung an sich rechtfertigen nach der Wertung des Gesetzgebers ein Schmerzensgeld. Maßgeblich ist die tatsächliche Lebensdauer des Verletzten, nicht die normalerweise zu erwartende.

Die Bemessung des Schmerzensgeldes für eine Körperverletzung, an deren Folgen der Verletzte alsbald verstirbt, erfordert nach der Rechtsprechung des BGH (

BGH, Urt. v. 12.5.1998 – VI ZR 182/97, BGHZ 138, 388 (391 ff.); v. 8.2.2022 – VI ZR 409/19, NJW 2022, 1443 Rn 21; ferner OLG Düsseldorf, Urt. v. 20.8.2018 – 22 U 224/17, juris Rn 65 ff.) eine Gesamtbetrachtung der immateriellen Beeinträchtigung unter besonderer Berücksichtigung von Art und Schwere der Verletzungen, des hierdurch bewirkten Leidens und dessen Wahrnehmung durch den Verletzten, wie auch des Zeitraums zwischen Verletzung und Eintritt des Todes.

Ein Anspruch auf Schmerzensgeld kann danach zu verneinen sein, wenn die Körperverletzung nach den Umständen des Falles gegenüber dem alsbald eintretenden Tod keine abgrenzbare immaterielle Beeinträchtigung darstellt, sondern vielmehr ein notwendiges Durchgangsstadium ist, das aus Billigkeitsgründen einen Ausgleich in Geld nicht erforderlich macht.

Nach in der obergerichtlichen Rechtsprechung vertretener Auffassung (OLG Düsseldorf, Urt. v. 20.8.2018 – 22 U 224/17, juris Rn 68 ff.; OLG Bremen, Beschl. v. 16.3.2012 – 3 U 6/12, VersR 2012, 1046) kann im Rahmen der auch insoweit erforderlichen Betrachtung der besonderen Umstände des Einzelfalls insb. bei vorsätzlichen Taten mit Todesfolge aber die Genugtuungsfunktion besondere Bedeutung gewinnen und ein Schmerzensgeld rechtfertigen.

Das Schmerzensgeld ist nicht deshalb geringer zu bemessen, weil es nicht dem Verletzten, sondern nach dessen Tod seinen Erben zukommt (OLG Düsseldorf, Urt. v. 20.8.2018 – 22 U 224/17, juris Rn 70; OLG Saarbrücken, Urt. v. 30.7.1993 – 3 U 43/93–9, nicht veröffentlicht; KG, Urt. v. 26.2.1973 – 12 U 1193/72, VersR 1974, 249 (250)).

Folgende Beispiele sollen die – durchaus uneinheitliche – Handhabung von Schmerzensgeldern bei zum Tode führenden Verletzungen illustrieren:

  • € 200 000 (Jahr der Entscheidung: 2005) für schwerste Verletzungen, insb. Hirnverletzungen mit der Folge eines apallischen Syndroms, Tod nach 2 ¾ Jahren (LG Trier, Urt. v. 20.7.2005 – 5 O 61/04, nicht veröffentlicht).
  • € 150 000 (2012) für apallisches Syndrom nach Verkehrsunfall mit Hirnblutung, Tod nach ca. einem Jahr (OLG München, Beschl. v. 3.8.2012 und 25.9.2012 – 10 U 2195/11, nicht veröffentlicht).
  • € 100 000 (2007) für groben ärztlichen Behandlungsfehler, wodurch ein bösartiges Karzinom in der Brust einer Frau nicht erkannt wurde, Tod nach vier Jahren (OLG Jena, Urt. v. 23.5.2007 – 4 U 437/04, VersR 2008, 401).
  • € 100 000 (2008) für Herzinfarkt mit nachfolgendem hypoxischen Hirnschaden, Tod nach 3 ½ Jahren (OLG Hamm, Urt. v. 1.9.2008 – 3 U 245/07, juris).
  • € 75 000 (2019) für Koma nach Hirnschädigung bei Verkehrsunfall, Mitverschulden 1/3, Tod nach 22 Monaten (OLG München, Urt. v. 6.12.2019 – 10 U 2848/19, NJW 2020, 1685).
  • € 75 000 (DM 150 000, 1997) für multiple Frakturen, Lungenkontusion, Gehirnverletzungen mit weitgehender Einbuße der Persönlichkeit; es bestand eine gewisse Erlebnis- und Empfindungsfähigkeit bis zum Tod nach 21 Monaten (OLG Karlsruhe, Urt. v. 11.7.1997 – 10 U 15/97, VersR 1998, 1256).
  • € 67 500 (DM 135 000, 1997) für komatösen Zustand nach Verabreichung einer Injektion, Tod nach fünf Wochen (OLG Düsseldorf, Urt. v. 24.4.1997 – 8 U 173/96, MDR 1998, 470).
  • € 50 000 (2012) für vorsätzlich begangene Körperverletzung, Tod nach ca. 30 Minuten (OLG Bremen, Beschl. v. 16.3.2012 – 3 U 6/12, VersR 2012, 1046).
  • € 40 000 (2013) für Locked-in-Syndrom nach ärztlichem Behandlungsfehler (Befunderhebungsfehler), Tod nach ca. neun Monaten (OLG Hamm, Urt. v. 12.8.2013 – 3 U 122/12, GesR 2013, 728).
  • € 40 000 (2002) für Tod aufgrund Leberzirrhose nach grob fehlerhaft ärztlicher Behandlung (OLG Hamm, Urt. v. 6.11.2002 – 3 U 50/02, VersR 2004, 1321).
  • € 25 000 (DM 50 000, 1996) für schwere Gehirnschäden i.S.e. apallischen Syndroms mit Bewegungsunfähigkeit, Tod nach 5 ½ Monaten (OLG München, Urt. v. 3.5.1996 – 10 U 6205/95, VersR 1998, 644).
  • € 25 000 (DM 50 000, 1995) für Koma mit Schmerzempfindung, Tod nach fast zehn Monaten (OLG Celle, Beschl. v. 19.6.1995 – 9 U 11/95, OLGR Celle 1995, 211).
  • € 20 000 (2005) für brutale Misshandlungen, Tod nach 36 Stunden (OLG Naumburg, Beschl. v. 7.3.2005 – 12 W 118/04, NJW-RR 2005, 900).
  • € 17 500 (DM 35 000, 1995) für dauerndes Koma, Tod nach 3 ½ Monaten (OLG Oldenburg, Urt. v. 27.6.1995 – 5 U 30/95, VersR 1996, 726).
  • € 15 000 (2011) für erhebliche Beschwerden nach einer fehlerhaften Operation, Tod nach drei Wochen (LG Mönchengladbach, Urt. v. 14.9.2011 – 6 O 171/09, nicht veröffentlicht).
  • € 15 000 (DM 30 000, 2011) für apallisches Syndrom eines 5 ½-jährigen Jungen, Tod nach 1 ¼ Jahren (OLG Köln, Urt. v. 2.6.1993 – 13 U 18/93, VersR 1994, 1082).
  • € 15 000 (DM 30 000, 2000) für Schädel-Hirn-Trauma und schwere innere Verletzungen eines 16-jährigen Jungen, wobei der Junge zwischenzeitlich zum Teil bei Bewusstsein und ansprechbar war und Reaktionen und Schmerzreize zeigte, Tod nach acht Tagen (OLG Hamm, Urt. v. 9.8.2000 – 13 U 58/00, DAR 2000, 570).
  • € 14 000 (DM 28 000, 1997) für schwerste Verletzungen, aufgrund derer der Verletzte eine halbe Stunde nach dem Unfall in ein bis zum Tod andauerndes künstliches Koma versetzt wurde, Tod nach zehn Tagen (OLG Hamm, Urt. v. 21.1.1997 – 9 U 161/96, NZV 1997, 233).
  • € 10 000 (2018) für Todesangst (und Schmerzen) im Rahmen eines mehraktigen Tötungsgeschehens, Tod (wohl) innerhalb von Minuten (OLG Düsseldorf, Urt. v. 20.8.2018 – 22 U 224/17, juris).
  • € 10 000 (2006) für die psychische Gesundheitsschädigung aufgrund Todesangst während der Absturzphase eines Privatflugzeugs, Tod nach zehn Sekunden (OLG Düsseldorf, Urt. v. 12.10.2011 – 18 U 216/10, juris).
  • € 10 000 (2006) für schwerste Verletzungen beim Sturz von einem Berg, Bewusstlosigkeit bis zum Tod nach 25 Tagen (OLG Stuttgart, Urt. v. 26.7.2006 – 3 U 65/06, NJW 2007, 1367).
  • € 7 500 (2019) für 16-jähriges Kind, das kurzzeitig bei Bewusstsein unter einem Lkw eingeklemmt, dann bis zum Tod nach zwei Stunden bewusstlos war (LG Leipzig, Urt. v. 8.11.2019 – 5 O 758/19, DAR 2021, 95).
  • € 6 000 (DM 12 000, 2000) für schwerste Verletzungen, die unmittelbar nach dem Unfall zum Verlust des Bewusstseins führten, Tod nach acht Tagen (OLG Koblenz, Urt. v. 18.11.2002 – 12 U 566/01, zfs 2003, 73).
  • € 6 000 (2009) für schwerste Verletzungen mit starken Schmerzen, „nicht gleich bewusstlos“, Tod nach zwei Stunden (OLG Frankfurt, Urt. v. 14.9.2009 – 1 U 309/08, BeckRS 2009, 25516).
  • € 5 000 (DM 10 000, 2002) für schweren Volumenmangelschock bei Säugling, Tod drei Tage nach Geburt (OLG Bremen, Urt. v. 26.3.2002 – 3 U 84/01, VersR 2003, 779).
  • € 5 000 (DM 10 000, 1998) für Tod durch Ertrinken nach 35 Stunden ohne Erlangung des Bewusstseins (KG Berlin, Urt. v. 20.11.1998 – 25 U 8244/97, VersR 2000, 734).
  • € 5 000 (2014) für schwerste Hirnschädigung nach Hypoxie mit Bewusstlosigkeit bis zum Tod nach neun Stunden (OLG Karlsruhe, Urt. v. 26.2.2014 – 7 U 30/11, juris).
  • € 5 000 (2007) für bewusstes Erleben des Todeskampfes nach Herzinfarkt, Tod nach 15–30 Sekunden (LG Siegen, Urt. v. 10.7.2007 – 2 O 307/05, nicht veröffentlicht).
  • € 5 000 (2009) für schweres Schädel-Hirn-Trauma mit Erleben von erheblichen Schmerzen, Tod nach zwei Stunden (LG Karlsruhe, Urt. v. 23.1.2009 – 3 O 172/08, VersR 2009, 1397).
  • € 4 000 (2007) für schwerste Verletzungen mit starken Schmerzen bei vollem Bewusstsein, Tod nach drei Stunden (LG Limburg, Urt. v. 16.5.2007 – 2 O 368/06, SP 2007, 389).
  • € 2 500 (DM 5 000, 2001) für Schädelverletzungen, HWS-Fraktur und Oberschenkelfraktur mit Bewusstlosigkeit bis zum Tod nach 30 Minuten bei Mithaftung von 1/3 (OLG Hamm, Urt. v. 22.2.2001 – 6 U 29/00, NZV 2002, 234).
  • € 2 500 (DM 5 000, 1997) für lebensgefährliche Verletzungen mit Bewusstlosigkeit bis zum Tod nach einer Stunde (OLG Hamm, Urt. v. 21.1.1997 – 9 U 161/96, NZV 1997, 233).

 

Ein Auszug aus dem Buch Hacks / Wellner / Klein / Kohake (Hrsg.) SchmerzensgeldBeträge 2025 (Buch mit Online-Zugang) SchmerzensgeldBeträge 2025 (Buch mit Online-Zugang), 43. Auflage, 2024, AI S. 18-21.

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