Beiträge von: Julia Torner

Julia Torner ist freie Texterin und schreibt schwerpunktmäßig längere Sachtexte für Kanzleien und Legaltech-Unternehmen. Wenn sie nicht gerade nach einer passenden Formulierung sucht, reist sie gern oder trinkt eine gute Tasse Kaffee in Berlin oder Hamburg.

Working Nine to Five für’s Bruttosozialprodukt – Lieder und Songs rund um die Arbeit
Musik und Arbeit haben etwas gemeinsam: beides kann die Stimmungslage beeinflussen. Viele Songtexte thematisieren den ungeliebten Montagmorgen, das frühe Aufstehen und die "harte Arbeit für kargen Lohn", andere wiederum den arbeitsreichen Aufstieg auf der Karriereleiter. Im Folgenden zitiere ich jeweils einige Zeilen ausgewählter Songs. Wer etwas musikalische Inspiration für den Wochenstart, den Freitagnachmittag oder die vielen Tage dazwischen braucht, wird hier vielleicht Neues entdecken. Kopfhörer auf und einfach mal Reinhören!
Präsentismus: Über die Unsitte, krank zur Arbeit zu gehen
Stellen Sie sich vor, Sie kommen an einem nasskalten Herbstmorgen gut gelaunt zur Arbeit. Sie sind voller Elan, denn die letzte Arbeitswoche vor dem langersehnten Urlaub steht an. Zwei Wochen Bali. Endlich Sonne und Wärme. Und so sitzen Sie an diesem Morgen mit einem aromatischen Kaffee an ihrem Schreibtisch, geben sich etwas der Tagträumerei hin, haben sattgrüne Reisfelder und palmengesäumte Strände vor Augen, als sie unvermittelt in die Realität katapultiert werden. Ihre Sekretärin guckt zur Tür rein und will gerade "Guten Morgen!" wünschen, erleidet aber im selben Moment einen spontanen Hustenanfall, wendet sich kurz ab und putzt sich die Nase.
Das Komma beherrscht den Satz
"Endlich, ein Artikel über das Komma!" – Ich weiß, was Sie denken. Ihre Freude hält sich in Grenzen. Ich ahne, dass ein Beitrag zu grammatikalischen Themen nicht Ihre morgendliche Lieblingslektüre ist. Aber dieser Artikel über das kleine Komma ist anders. Schenken Sie ihm nur zwei Minuten Ihrer kostbaren Aufmerksamkeit und ich verspreche Ihnen: Sie werden schmunzeln und Sie werden etwas lernen. Keine schlechte Kombi, oder?
Über anwaltliche Formulierungskünste und den Dunning-Kruger-Effekt
Anwälte müssen geschliffen formulieren können. Sei es die rhetorische Verve vor Gericht, die empathischen Worte im Mandantenschreiben oder die brillante Argumentation im Schriftsatz. Wer sich in seinen Texten jedoch in endlosen Bandwurmsätzen verzettelt, stilistisch aufgrund eines begrenzten Wortschätzchens wenig Abwechslung bietet und Komma- und Rechtschreibfehler in unglücklicher Regelmäßigkeit produziert, lenkt damit die Aufmerksamkeit vom Inhalt weg, hin zum Stil. Der Empfänger, im ungünstigsten Fall: der Richter, wird den Schriftsatz mit vorwurfsvoll hochgezogener Augenbraue lesen und sich dann seinen Teil denken. Wie heißt es im Englischen doch so schön: "You never get a second chance to make a first impression." Doch auch die Gegenseite wird hämische Freude empfinden, wenn sie derart verunglückte Schriftsätze erhält. Eine souverän formulierte Replik ist dann für sie nämlich schon die halbe Miete.
Neue Dresscodes zwischen Büro und Homeoffice: Ist jetzt täglich Casual Friday?
In den letzten zwei Jahren wurde die Arbeit aus dem "Homeoffice" salonfähig. Mandantengespräche, Gerichtsverhandlungen, Jobinterviews und Meetings wurden vom Bildschirm am heimischen Esstisch aus geführt. Diese Umgebung schien das Informelle quasi einzuladen und hat strenge Dresscodes – quasi über Nacht – gelockert.
© geralt / pixabay
Großkanzlei. Der Traum vieler Studenten und Referendare. Wer frisch nach dem Examen in einer Großkanzlei anfängt, freut sich über den renommierten Kanzleinamen im Lebenslauf, spannende Mandate und ein üppiges Gehalt. Die Einstiegshürde? Top Noten, Promotion, flotter Lebenslauf und eine gute Performance im Bewerbungsgespräch. Nicht viel für einen anspruchsvollen Job mit einem Anfangsgehalt von mindestens 100.000 EUR. Kein kanzleieigenes Assessment-Center, kein differenziertes Auswahlverfahren? "Braucht es nicht, solange die Noten stimmen", sagt die Personalabteilung. Doch wie aussagekräftig sind die Examensnoten wirklich?
Der Doppelpunkt – Für Schriftsätze mit Stil

Der Doppelpunkt ist ein Satzzeichen, das Sie vermutlich eher selten benutzen. Trotz seiner Eigenschaft als wunderbares Stilmittel ist er nicht sonderlich beliebt. Dieses Schicksal teilt er mit seinen Freunden, dem Gedankenstrich und dem Semikolon. Doch wenn Sie erstmal wissen, wo der Doppelpunkt in der Schriftsprache hingehört, könnte sich das ändern. Es ist auch ganz einfach.

Verwöhnte Anwälte – Mikrokosmos Großkanzlei

„Bei Deinen Examina nehmen die Dich mit Kusshand!“ – Thomas  lässt diesen Satz seines besten Kumpels noch nachwirken, während er in  der WG-Küche am dampfenden Kaffee nippt. Heute ist sein erstes  Bewerbungsgespräch. Er hat sein Examen erst vor ein paar Wochen mit 12  Punkten bestanden. Direkt im Anschluss flog er mit Freunden nach Bali  und zwei Tage nach seiner Rückkehr kam schon der Anruf mit der Einladung  einer namhaften Kanzlei. Woher sie seine Noten kannten und seine  Rufnummer hatten, weiß er nicht. Es ging Alles so unkompliziert, ein  bisschen wie in einem amerikanischen Film. „Die Firma“ denkt er und grinst.

Frische Farben und Paragraphen – Kunst in der Kanzlei

Kreativität ist nicht der erste Begriff, der Menschen in den Sinn kommt,  wenn sie an Rechtsanwälte denken. Und so war Kunst in der Kanzlei auch  lange Jahre nur etwas für Individualisten. In den 1980er Jahren war es  ein  besonderes Statussymbol, als Kanzlei eine Kunstsammlung zu besitzen. Und selbst heute, wo mehr Unternehmen und Kanzleien eigene Sammlungen besitzen und präsentieren, spielt dieses „gewisse Etwas“, das exklusive Flair von Kunst, noch immer eine wichtige Rolle. Man gibt  sich wohlsituiert, schick und kreativ zugleich. Das zeugt von einer gewissen Geisteshaltung und wirkt auf Mandanten durchaus attraktiv.

Von der Festanstellung zur Selbständigkeit als Anwalt – Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Meist beginnt es mit einer diffusen Unzufriedenheit, die man zunächst  vielleicht gar nicht wahrnimmt, zumindest aber nicht direkt einzuordnen  weiß. Wenn man sonntagabends regelmäßig Magenschmerzen bekommt und am  Montagmorgen bereits das Wochenende herbeisehnt, ist das ein  untrügliches Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Beruflich. Der jährlichen Gallup-Studie zufolge ist ein Großteil der Angestellten in Deutschland unzufrieden im  Job. Viele von ihnen finden sich einfach damit ab. Die Reflektierteren  jedoch erkennen, dass sie aktiv etwas tun müssen, wenn sie nicht  weiterhin die nächsten Jahre an fünf von sieben Tagen in der Woche  gereizt und unzufrieden im Büro sitzen wollen. Der dann eintretende Findungsprozess bis zur finalen Entscheidung, tatsächlich zu kündigen, macht für den Juristen einen Großteil des „Sprungs in die  Selbstständigkeit“ aus. Zunächst muss die innere Stimme Gehör finden und  die Situation bestmöglich analysiert werden.

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