Beiträge von: Christian Noe

Christian Noe ist Rechtsanwaltsfachangestellter, Kulturwissenschaftler und freier Journalist. Als langjähriger Autor für verschiedene Medien verfasst er Beiträge für das Fachpersonal in den Rechtsberufen in den Themenbereichen Ausbildung, Digitalisierung, Rechtsprechung und Kanzleiorganisation.

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Eine Szene, die Anwälte nur zu gut kennen und bei ihnen Alarm läuten lässt, so gewaltig wie die 24.000 kg schwere Kölner Petersglocke: Ein zartes Tippen auf die Schulter, ein mit flötender Stimme intoniertes „Du, hör mal, ich hab’ da eine Frage …“. Sicher ist man vor solchen Attacken nie, wenn man Jurastudium und begehrtes Fachwissen in petto hat, das irgendwann im Leben jeder einmal braucht.
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Wenn Anwalt am 31. Oktober abends in der Kanzlei im trüben Lampenschimmer aus dem Fenster schaut, sieht er kleine Hexen, Kobolde und Gespenster von Haus zu Haus huschen. Schon lange ist Halloween als US-Spukimport irischen Ursprungs fest in die Eventkultur Deutschlands eingesickert. Zusätzlichen Grusel braucht der Jurist eigentlich auch an diesem Tag nicht: Ein Blick auf unerledigte Fristen, den Aktenberg und die dicht getakteten Gerichtstermine morgen toppen jeden Gespensterbesuch mit Kettenrasseln. Wenn die kleinen Spukgestalten draußen längst unter der Bettdecke stecken und eine pralle Süßwarenbeute verbuchen, sitzt der Advokat mit fahlem Gesicht noch zur Geisterstunde vor seinem elektronischen Anwaltspostfach - dem unbestrittenen Horrorgarant Nr. 1. Auch seine Fachangestellte ist längst zu Hause, die hatte sich vor Büroschluss ein mittelalterliches Bettlerkostüm übergestreift. Sollte wohl als dezenter Hinweis auf ihre Gehaltssituation durchgehen.
Wenn Rumpelstilzchen ins Gericht schwebt … Anwälte im Satire-Kreuzfeuer
Der schmale Grat zwischen Meinungsfreiheit und Verletzung persönlicher Rechte beschäftigt die Gerichte immer wieder. Was geht als Satire durch, wann werden Sprachgefechte zur Beleidigung? Zuletzt haben sich das OLG Dresden und das Bundesverfassungsgericht damit beschäftigt, wenn spitze Spottfedern auf die Juristenzunft zielen. Die muss dann mitunter einiges einstecken. Wo die Grenzen verlaufen und wann Anwälten im Einzelfall Schadenersatz zustehen kann, greift dieser Beitrag auf.
Wer Schriftsätze „outsourct“, bleibt für die Fristen verantwortlich
Lässt sich ein Anwalt eine Rechtsmittelbegründung von anderen Kanzleien vorbereiten, bleibt er trotzdem verpflichtet, die laufenden Fristen zu überwachen. Er muss also mögliche Ausfallszenarien einkalkulieren, wenn die Kollegen vielleicht krank werden, sagt das OLG Zweibrücken (Beschl. v. 17.10.2022, Az. 4 U 92/22). Dieser Beitrag fasst die Entscheidung zusammen und erklärt, warum Juristen bei solchen Kooperationen an ihren Versicherungsschutz denken müssen.
Alles Rüge, oder was? Wenn Anwälte gegen Berufspflichten verstoßen
Berufsrechtliche Fehltritte von Anwälten bewegen sich in einem breiten Rahmen, eine Rüge der Anwaltskammer ist dabei noch das kleinste Sanktionsmittel. Bei schweren Vorwürfen ruft das Anwaltsgericht. Dieser Beitrag greift auf, wo für Juristen gefährliches Terrain lauert und worüber die Anwaltsgerichtshöfe entscheiden. 
„Epic Fail“ – Der Stress mit dem Regress
Leisten sich Anwälte gravierende Schnitzer oder versäumen wichtige Prozesshandlungen, rauschen Haftungsansprüche auf sie und ihre Vermögenshaftpflicht zu. Welche Missgeschicke häufig in einen solchen Konflikt münden und wieso man sich besser ein paar Gedanken macht, bevor man seinen Versicherer informiert, greift dieser Beitrag auf. 
Vier Jahre lang unbezahlt arbeiten? Wenn Anwälte in Nachprüfungsverfahren außen vor bleiben wollen
Ist die Akte zugeklappt, kann ein Gericht noch länger anfragen, ob sich der Mandant, der Prozesskostenhilfe bekommen hat, finanziell verbessert hat. Das ganze Prozedere läuft über die beigeordneten Anwälte, die nicht selten genervt sind. Kostet Zeit, wird nicht zusätzlich vergütet. Ein lästiger Job, den viele Juristen gleich zu Mandatsbeginn ausschließen wollen. Mit Klauseln in ihren Vollmachten tun das auch einige Robenträger. Das läuft so aber nicht, meint das LAG Sachsen-Anhalt (Beschl. v. 10.08.2023, 5 Ta 65/22). Dieser Beitrag greift die Entscheidung auf und erläutert auch, wer verantwortlich ist, wenn Mandanten plötzlich den Anwalt wechseln.
Die Herausforderung der Nachfolgeplanung in Anwaltskanzleien: Persönlichkeit, Pläne und Ziele im Fokus
Irgendwann steht sie an, die nächste Instanz. Aber nicht in einem Rechtsstreit, sondern im eigenen Leben, wenn der Anwalt den Staffelstab weiterreichen will. Die letzte Akte zuklappen, den Ruhestand planen. „Nach mir was Gutes?“ lautet die Frage dann. Aber selbst Juristen, deren täglich Brot Mediation und detailreiche Vertragswerke sind, haben oft kaum Vorstellungen von Müh’ und Leid bei der Suche nach Nachfolgern. Nicht selten werden Arbeitsaufwand und Risikofaktoren unterschätzt.
Streng persönliche Mausklicks, Herr Anwalt – Juristen müssen elektronische Empfangsbekenntnisse selbst erteilen
Verletzt ein Anwalt seine Pflichten, wenn er sein Büro so organisiert, dass sein Personal elektronische Empfangsbekenntnisse eigenmächtig versenden kann? Allerdings, denn das ist allein der Job der Juristen. Delegiert wird da gar nichts. Im Gegenteil: Wird ein Gericht auch noch vom Anwalt selbst auf mangelhafte Abläufe beim beA-Versand im Büro hingewiesen, manövriert dieser sich noch weiter ins Abseits. Das zeigt eine aktuelle Entscheidung des VGH Hessen (Beschl. v. 28.04.2023, Az. 6 A 2124/22.Z.A).
Kurzfristige Terminsverlegung: Zu krank, um vor Gericht zu kämpfen?!
Gerichtstermine wegen Krankheit des Bevollmächtigten kurzfristig verlegt zu bekommen, ist oft eine heikle Sache. Der BFH hat zuletzt mit zwei Entscheidungen kurz hintereinander hervorgehoben, dass es einen Unterschied macht, ob ein Anwalt am Vortag des Gerichtstermins oder direkt am Prozesstag beantragt, krankheitsbedingt zu verlegen.
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