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ReFa-Mangel: Rechtsanwaltsfachangestellte auf LinkedIn und Instagram finden

ReFa-Mangel. Fachkräftemangel. Können Sie’s auch schon nicht mehr hören? Wird das je enden? Ich will Sie nicht langweilen, aber ich reagiere auf diese Frage mit der klassischen Juristenantwort: Es kommt darauf an. Und zwar hauptsächlich auf Sie! Die Überschrift habe ich bewusst gewählt. Rechtsanwaltsfachangestellte auf LinkedIn und Instagram finden. Finden, nicht suchen. Denn wenn Sie es richtig machen, werden Sie nicht nur suchen, sondern definitiv finden. Warum ich mir da so sicher bin? Weil Sie belohnt werden, wenn Sie zeitgemäß handeln.

Mein letzter Beitrag zu Anwälten auf Instagram diente der Orientierung für Social Media Einsteiger und informierte über ein paar Grundsätzlichkeiten. Insofern hat er in vielen Punkten an Aktualität nichts eingebüßt. Mittlerweile mischt zwar TikTok fleißig mit, doch Instagram ist nach wie vor ein place-to-be. Auf Instagram und auch LinkedIn sollte man heutzutage einfach vertreten sein und es ist weder ein Ruhmesblatt noch Ausweis besonderer Modernität, wenn man dies als Kanzlei und Einzelperson im Jahre 2024 unterlässt.

Voraussetzungen für Social Media? Profil und Mindset!

Dass Sie auf diesen Plattformen schon mit einem Profil existieren, setze ich also voraus. Nun wollen Sie ReFas oder andere Sekretariatskräfte finden. Dafür ist Social Media prädestiniert. Natürlich können Sie auch weiterhin für vierstellige Beträge Stellenanzeigen auf den gängigen juristischen und nichtjuristischen Jobplattformen schalten. Sie können aber auch (zumindest ergänzend) selbst aktiv werden. Ja, das bedarf ein paar Skills und hier und da eine Stunde Zeit, ist aber wirklich keine Raketenwissenschaft. Das Wichtigste ist, dass Sie sich auch tatsächlich auf diese Plattformen einlassen wollen. Manch einer der Generationen X und Babyboomer hat da bekanntlich so seine Vorbehalte – doch wenn Ihr “Mindset” stimmt, ist die größte Hürde geschafft. Und wenn Sie ohnehin schon auf Instagram und LinkedIn präsent sind, beherzigen Sie zur ReFa-Suche einfach – ganz niedrigschwellig – die folgenden Tipps.

ReFa finden mit LinkedIn

Ich gehe davon aus, dass Sie noch kein ausgebuffter LinkedIn-Crack sind. Daher sollten Sie Ihre ReFa-Suche auf der Plattform nicht nur als einmaliges, kurzes Gastspiel nutzen. Zum einen, weil es – abhängig von Ihrer Ausgangssituation – durchaus ein paar Tage oder sogar Wochen dauern kann, bis Sie Erfolg haben. Zum anderen, weil Sie Ihr Engagement gleichzeitig dazu nutzen sollten, (endlich) mit Ihrem Account zu wachsen. Schließlich kann es nicht schaden, darüber in Zukunft auch Mandanten zu gewinnen, oder?

Die folgenden Tipps dienen also nicht nur der Findung einer motivierten Mitarbeiterin, sondern auch dem generellen Ausbau Ihres LinkedIn-Auftritts. Denn: je mehr qualitativ passende Reichweite Sie erhalten, desto größer die Chance auf eine erfolgreiche Suche! Also, packen Sie’s an!

  • Wer LinkedIn ernsthaft nutzen möchte, sollte sich einen Premium-Account für das persönliche Profil zulegen. Schließlich möchten Sie nicht weiterhin bloß Zuschauer sein, sondern endlich aktiv gestalten. Ein paar der interessantesten Features – Nachrichten an Nicht-Kontakte schreiben und Profilbesucher sehen – sind nun einmal nur gegen Zahlung von ein paar Talern buchbar. Trick 17: Sollten Sie bislang nur ein kostenloses Mitglied sein, haben Sie meist die Option, die Premium-Version einen Monat lang kostenfrei zu testen. Nutzen Sie das, aber: beschäftigen Sie sich in dieser Zeit auch tatsächlich intensiv damit!
  • Ist Ihr bisheriges Profil aussagekräftig? Würden Sie sich von der Person auf Ihrem Profilfoto gern anstellen lassen, mit anderen Worten: Wirken Sie sympathisch genug? Lassen Sie sich beim Profilcheck ggf. von einer Person aus dem juristischen Umfeld unterstützen, die LinkedIn bereits souverän bespielt und mindestens eine vierstellige Follower-Zahl hat.
  • Wie aktiv waren Sie bislang auf LinkedIn? Wie oft haben Sie gepostet? Und welche Inhalte? Waren jemals interne Personalthemen dabei? Was kam gut an und was überhaupt nicht? Unterziehen Sie Ihre bisherigen Beiträge einer kritischen Prüfung.
  • Nach der Vorarbeit geht es nun ans Eingemachte: Wer oder was wird gesucht? Schreiben Sie einen Beitrag, worin Sie die ursprüngliche Stellenanzeige in einen ansprechenden Text umformulieren. Aber bitte: “Snackable”, wie es so schön heißt! Keine Bandwurmsätze und keine hohlen Phrasen. “Faires Gehalt” beispielsweise ist kein Pluspunkt, sondern eine Selbstverständlichkeit. Bei der Formulierung würde ich mich insofern eher weniger an Kollegen orientieren, denn die Anzeigen sind meist wenig ansprechend und zu formell verfasst. Netzwerken Sie lieber mit Ihrer Zielgruppe aus dem Sekretariatsbereich oder fragen Sie eine gute ReFa aus Ihrem Bekanntenkreis, was sie an einer Stellenausschreibung auf Social Media wichtig finden würde.
  • Bauen Sie Ihr Netzwerk aus. Beobachten Sie, wer Ihre Beiträge liked oder Ihr Profil besucht. Kollegen, Richter, Jurastudentinnen, Referendare oder gar Rechtsanwaltsfachangestellte? Besuchen Sie deren Profil und schicken Sie direkt eine Kontaktanfrage raus!

ReFa finden mit Instagram

Instagram, das bedeutet professionelle Leichtigkeit und Raum für behind-the-scenes. Im Grunde gilt vergleichbares wie für LinkedIn, nur in lockererem Rahmen. Da Sie ja bereits ein “Insta”-Profil besitzen, kennen Sie sich mit den Besonderheiten bzgl. Postings und Reels vermutlich schon aus. Wenn Sie nun aktiv auf Mitarbeitersuche sind oder das womöglich in den nächsten Jahren öfter sein werden, dann richten Sie Ihren Content auch entsprechend aus. Der Auftritt bietet die optimale Ergänzung zu LinkedIn. Professionell, durchdacht und von guter Qualität sollte beides sein, aber gerade auf Instagram sollten Sie den Schwerpunkt vielmehr auf Kanzleileben, Mitarbeiter u.ä. legen.

Für beide Plattformen gilt:

  • Holen Sie sich Inspiration bei Kolleginnen und Kollegen, die schon länger auf Social Media aktiv sind. Und: Adden nicht vergessen!
  • Lassen Sie sich im Zweifel bei Profiloptimierung, Content oder allgemeiner Strategie von Leuten beraten, die sich damit auskennen. Das muss keine teure Agentur sein. Haben Sie Ihre Mitarbeiter schon geadded? Womöglich ist sogar Ihre Referendarin Kennerin des Insta-Kosmos!
  • Vermeiden Sie es – aus Bequemlichkeit oder Einfallslosigkeit – regelmäßig auf beiden Plattformen die gleichen Beiträge zu posten. Da würde ich als Followerin dann irgendwann einem der Profile nicht mehr folgen, weil man nicht alles 2x sehen möchte. Besonderheiten wie eine Stellenausschreibung sind Ausnahmen, doch auch die sollten in Formulierung und Optik auf die jeweilige Plattform angepasst sein.

Haben Sie etwas Geduld. Wenn Sie all das oben Genannte beherzigen, werden Ihre Beiträge zunehmend besser ankommen und das Netzwerk wachsen. All das greift ineinander und ist notwendig, um Rechtsanwaltsfachangestellte zu finden. Und vergessen Sie am Ende das Wichtigste nicht: seien Sie ein guter Chef und bieten Sie eine angenehme, wertschätzende Arbeitsatmosphäre. Das ist die halbe Miete.

Viel Glück!

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