In der E-Broschüre 5/2021 haben wir bereits über „beA im neuen Gewand“ berichtet. Neben diversen Fehlerbehebungen sollte eine neue Optik und auch eine vereinfachte Bedienbarkeit ermöglicht werden.
Die BRAK hatte am 29.11.2021 angekündigt, kurzfristig am 2.12.2021 die Version 3.10 der beA-Webanwendung zur Verfügung zu stellen.
Am 2.12.2021 erschien statt des Updates ein Sondernewsletter mit dem Hinweis, die Veröffentlichung der Version 3.10 werde verschoben, da bei den letzten Tests vor der Bereitstellung noch ein Fehler beim Versand von Nachrichten an mehrere Empfänger festgestellt wurde.
Einerseits sind die Anwender froh, dass sie mit einer vertrauten beA-Umgebung und -Handhabung ins neue Jahr starten konnten.
Andererseits können die Schnittstellen von verschiedenen Anwaltssoftware-Anbietern nicht genutzt werden, da diese bereits für die neue Version 3.10 vorbereitet sind und ein ZURÜCK wenig Sinn macht. Auf der beA-Schulungsumgebung ist ebenfalls bereits die Version 3.10 installiert, so dass eine Schulung mit der neuen Oberfläche die Nutzer irritiert.
Noch ist unklar, wann die neue Version 3.10 an den Start gehen soll. Aus gut unterrichteten Kreisen waren bereits das „I. Quartal“, „Ende I. Quartal“, „Anfang II. Quartal“ und „Mitte II. Quartal“ im Gespräch. Sehr wünschenswert zur Vorbereitung für alle Kanzleien wäre ein rechtzeitiger Vorlauf und nicht ein Update „quasi über Nacht“.
Am zweiten Dezember-Wochenende musste das beA kurzzeitig wegen einer kritischen Schwachstelle in einer von beA genutzten Open Source Komponente abgeschaltet werden. Die Dienstleister von beA, Wesroc, haben hier schnell reagiert und ein Update der beA Client Security zur Verfügung gestellt. Es wurde festgestellt, dass weitere Lücken, welche bekannt wurden, die beA Client Security nicht betrafen.
Aufgrund der Log4Shell Schwachstelle wurde die beA-Webanwendung am 11.12.2021 aktualisiert und die beA Client Security auf die Version 3.9.0.7 upgedatet.
Die in beA verwendeten Log4Shell-Komponenten wurden auf die Version 2.17.0 aktualisiert und die beA Client Security auf die Version 3.9.0.8 upgedatet.
Wie läuft das beA unter Volllast? Gab es bislang meist kleine Störungen, die innerhalb von 10–15 Minuten behoben wurden, bleibt es spannend zu beobachten, wann und wie oft Störungen seit dem 1.1.2022 registriert wurden. So gab es am 17.1.2022 eine 35-minütige Störung zu später Stunde von 22.23 bis 22.58 Uhr. Eine an diesem Tag ablaufende Frist hätte man also noch wahren können. Zur besten Arbeitszeit, am 19.1.2022 von 10 bis 11 Uhr, wurden teilweise Unterbrechungen und Verzögerungen beim Anmeldevorgang festgestellt. Und am 26.1.2022 zwischen 14.12 und 16.20 Uhr trat dieses Problem erneut auf.
Bleiben Sie gelassen. Gestalten Sie Ihren Workflow so, dass Sie durch kurzzeitige Störungen nicht aus der Bahn geworfen werden. Planen Sie die Einreichung von Schriftsätzen bei Fristabläufen nicht „auf den letzten Drücker“. Rechnen Sie damit, dass Sie mit technischen Problemen konfrontiert werden. Erstellen Sie einen „Erste-Hilfe-Plan“, damit alle Personen lernen, wie man mit Problemen umgeht. Eine Ersatzeinreichung wird nur dann möglich sein, wenn die Störung über einen Tag hinaus andauert. Und bitte daran denken: Bedienfehler zählen nicht als technische Unmöglichkeit!
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